Bürger im Fokus
Politiker und Stadt-Referenten stehen Rede und Antwort

Wer ist dafür? Mit blauen Karten stimmten die Aubinger über die Bürgeranträge ab. (Foto: pst)
Einen Stapel mit insgesamt 20 Anträgen beantworteten Bezirksausschussvorsitzender Sebastian Kriesel, Stadtrat Christian Müller (SPD/Volt-Fraktion) und die Vertreter verschiedener Stadtreferate. Zu der Bürgerversammlung in der Mensa des Bildungscampus Freiham waren etwa 200 Bürger gekommen. Sie informierten sich über die Projekte im Stadtbezirk 22 und brachten ihre Anliegen vor. Vor allem die Verkehrssituation in den Wohnquartieren des schnell wachsenden Stadtteils, aber auch die „hinterherhinkende“ Infrastruktur, bereiten den Bürgern Sorgen.
Aubing sei der Stadtteil mit dem meisten Zuzug, aber auch der mit den meisten Freiflächen, informierte Kriesel am Anfang der Versammlung. „Wir haben eine große Verantwortung“, betonte er. Zuvor hatte Stadtrat Müller erklärt, dass Aubing im Jahr 2030 fast 75.000 Bewohner zählen werde. 2013 waren es noch gut 41.000. Die Bürger spüren täglich die voller werdenden Straßen, öffentlichen Verkehrsmittel und die fehlenden Kinderbetreuungsplätze. Dabei wohnen in Freiham bislang erst 2.300 von insgesamt prognostizierten 30.000 Menschen, und auch in den anderen Wohnvierteln gibt oder gab es große Bauprojekte.
U5 schnell realisieren
Folglich beinhaltete ein Großteil der Anträge, die innerhalb von fünf Minuten vorgestellt werden durften, die Infrastruktur. Mit viel Applaus wurde der Antrag unterstützt, dass die U5 schnell und optimalerweise vor den Baumaßnahmen im zweiten Realisierungsabschnitt von Freiham realisiert werden müsse. In anderen Anträgen ging es um den Anschluss von Freiham an Aubing, es ging um mit Anhängern und Wohnwägen zugeparkte Straßen, die den Parkdruck der Anwohner verstärken, um zuviel Verkehr und um die vielen Lkw, die durch die ruhigen Wohnstraßen fahren, um schlechte Verkehrsführungen, aber auch um die gefährliche Situation an der Grundschule am Ravensburger Ring, wo Eltern die Bushaltestelle zuparken, um ihre Kinder aussteigen zu lassen. Angesichts des zuwachsenden Viertels wurden Freiflächen für Kinder und Jugendliche gefordert. Die Bürger setzten sich aber auch dafür ein, dass Kitas und Schulen aufgestockt werden. Die Betreuungsplätze seien angesichts der vielen Zuzüge viel zu knapp bemessen. Auch der immer noch nicht barrierefreie Aubinger S-Bahnhof war Thema. Zwar werde dieser für 2028 in Aussicht gestellt, doch Kriesel zeigte sich skeptisch, ob das gelingen werde.
"Displays stehen bereit"
Bei ihren Antworten mussten die städtischen Referenten oft enttäuschen. „Wir haben keine Handhabe dagegen“, so die Antwort der Mobilitätsreferentin zum Thema Parken von Anhängern und Wohnwagen. Was die U-Bahn betrifft, so werde sie „im Gleichtakt“ zur Bebauung Freihams geplant. Beides könnte zwischen 2035 bis 2040 gleichzeitig fertig sein, sagte sie, erntete dafür jedoch ungläubiges Lachen aus dem Publikum.
Immerhin gab es eine positive Nachricht für die Langwieder. Sabine Schober von der „IG Langwied Dorf“ hatte wieder einmal „Verkehrs-Smileys“ angemahnt. In der Vergangenheit war dieser geschwindigkeitsreduzierende Wunsch stets abgelehnt worden. Jetzt bekam sie die gute Nachricht: „Der BA kann bestellen. Die Geschwindigkeitsdisplays stehen bereit“.
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