Alternative zum Altenheim
Aubinger Tagespflege feiert 20-jähriges Jubiläum
Viele Senioren und pflegebedürftige Menschen haben in den letzten beiden Jahrzehnten dank der Alten-Tagespflege Aubing in der Neideckstraße 6 eine Alternative zum Altenheim gefunden. Jetzt feierte die Einrichtung ihr 20-jähriges Bestehen. Bei der Jubiläumsfeier im Alten- und Servicezentrum Aubing, zu der seit langem gute Kontakte bestehen, gab es aus diesem Anlass eine Art Seniorenmesse, bei der Vertreter verschiedener Einrichtungen wie der Caritas München West, der Nachbarschaftshilfe, dem ESV, dem Seniorenbeirat und der Aktionswerkstatt Gesundheit ihre Angebote für Senioren im 22. Stadtbezirk präsentierten. Aus dem Bezirksausschuss 22 stellte Sebastian Kriesel die Pläne für künftige Seniorenangebote im Stadtviertel vor. Welche Wünsche und Ideen ältere Menschen für die Neugestaltung der öffentlichen Grünflächen hätten, wollte Daniel Genée vom Stadtteilmanagement von den Besuchern wissen. Unter dem Motto „Gelebte Bürgerbeteiligung“ werden auch die Ideen der Senioren berücksichtigt.
Einrichtung mit Vorreiterfunktion
Am eigenen Leib konnten sie außerdem mittels eines Alterssimulationsanzugs spüren unter welchen Einschränkungen ältere Menschen leiden. Das Sichtfeld war verengt und Gewichte erschwerten die Bewegungen.
Im Mittelpunkt stand aber die Alten-Tagespflege Aubing, in der analog zu den Kitas für Kinder, ältere und pflegebedürftige Menschen ein Tagesangebot mit Beschäftigungen, sozialen Kontakten, Förderungen, gemeinsamen Mahlzeiten, Betreuung und Pflege finden. Dadurch werden auch die Angehörigen entlastet.
1999 hatte Anne Matz die Alten-Tagespflege Aubing, eine gemeinnützige GmbH, gegründet und den Betrieb in der Neideckstraße 6 in einem umgebauten Einfamilienhaus gestartet. Derartige Einrichtungen waren bis dahin noch kaum bekannt, so dass der neue Betrieb Vorreiterfunktion hatte, erinnerte sich Anne Matz in ihrer Ansprache.
In ihrer Tagespflege wollte sie chronisch kranke Menschen wieder in die Gesellschaft integrieren und ihnen soziale Kontakte ermöglichen. Die Besucher sollten mit allen Sinnen angesprochen werden, um vorhandene Fähigkeiten zu stärken, aber auch würdevoll und mit Respekt die nötigen Hilfen erhalten.
2003 folgte die Eröffnung der Tagespflege „Herbstlaube“ in Laim. Ebenfalls zum ambulanten Versorgungsnetzwerk gehören der PBM Pflegedienst Aubing/Lochhausen/Freiham sowie das Palliativteam München West.
Die beiden Tagespflegen werde mittlerweile von den Kindern der Gründerin, Dr. Susanne Matz und Dr. Michael Matz geleitet. Der familiäre Aspekt ist Teil des Konzeptes. „Die Besucher sollen sich in einer heimeligen, liebevollen Atmosphäre gut aufgehoben fühlen. Es soll für sie spürbar sein, dass sie persönlich willkommen sind und dass sie würdevoll und mit Respekt die Hilfestellung und Unterstützung bekommen, die sie brauchen“, so Anne Matz. Das erfordere Engagement und Einfühlungsvermögen von den Mitarbeitern und einen engen Austausch mit den Angehörigen.
Seit Jahren wird die Alten-Tagespflege Aubing von der Ladislaus-Roth-Stiftung und der Stiftung Westphal unterstützt, wodurch zusätzliche Betreuungsangebote ermöglicht werden. Außerdem wurde die Anschaffung von Kleinbussen für den Fahrdienst oder die Renovierung der Einrichtungen durch die Ladislaus-Roth-Stiftung finanziert.
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