Mehr Bäume fürs Viertel
Bezirksausschuss 21: Meldung neuer Baumstandorte erwünscht
In der Vergangenheit protestierte der Bezirksausschuss 21( BA) des Öfteren gegen illegalen Kahlschlag im Bereich Pasing und Obermenzing. Vor allem die drastischen Vorfälle entlang des Bahndamms in Pasing Nord, in der Menzinger oder auch in der Frihindorfstraße sind den Lokalpolitikern noch gut im Gedächtnis, als auf den Grundstücken jeweils weit mehr als 30 Bäume für Bauvorhaben gefällt wurden.
Auf der Obermenzinger Bürgerversammlung 2019 kritisierten Bürger die Fällungen: „Wenn wir nicht aufpassen, ist es in Schwabing bald grüner als bei uns. Eigentum verpflichtet – das sollten sich die Bauherren zu Gemüte führen und das wertvolle Grün nicht sinnlos zerstören.“
Und das BA-Gremium verabschiedete eine fraktionsübergreifende Resolution gegen die massiven Rodungen und nicht genehmigten Baumfällungen und forderte damals, das Strafmaß für illegale Rodungen drastisch zu erhöhen. „Fällungen gefährden den sozialen Frieden und eröffnen die Möglichkeiten einer nicht akzeptablen Nachverdichtung und eines Verlustes des Gartenstadtcharakters“, hieß es in der Begründung.
Strafen fürs illegale Fällen drastisch erhöhen
Auch der Münchner Stadtrat beschäftigte sich vor eineinhalb Jahren mit dem Thema und mahnte die Rückstellung der Bauanträge an, wenn vorab Bäume ohne Fällgenehmigungen gerodet wurden. Nun gab es die Antwort vom Planungsreferat. Eine Baugenehmigung könne nicht wieder entzogen werden, heißt es darin. Denn illegale Baumfällungen gehörten ins Ordnungswidrigkeitsrecht.
Dennoch sei die Stadt an einer schärferen Ahndung interessiert und beantragte beim Freistaat eine Gesetzesänderung. Der BA unterstützte die Novellierung des Baurechts einstimmig. Außerdem forderte das Gremium in seiner letzten SItzung eine Strafe von 15.000 Euro pro illegal gefälltem Baum.
Für neue Bäume: Platz, Wasser, Licht
Doch damit will es der BA nicht belassen. Er griff die Initiative der Stadt für Baumpflanzungen im Stadtgebiet auf und möchte alle Pasinger und Obermenzinger dazu ermuntern, geeignete Standorte für junge Bäume zu melden. Auf seiner Webseite erklärt der BA worauf es ankommt: Platz, Wasser, Licht – das sind die idealen Voraussetzungen, um einen jungen Baum gedeihen zu lassen. Vor allem auf Sparten und Rohrleitungen muss natürlich Rücksicht genommen werden.
Rüdiger Schaar (SPD), Vorsitzender des Unterausschuss Natur im BA, hat die Webseite des BA daraufhin überarbeitet, damit interessierte Bürger Anregungen für eine Standortsuche finden können. „Nicht jeder Standort eignet sich, aber alles kann geprüft werden“, betonte auch CSU-Fraktionssprecher Sven Wackermann. „Wir können uns auch gut vorstellen, das Straßenbegleitgrün auf überbreiten Straßen oder Randflächen von Parkplätzen aufzuwerten. Es ist auf jeden Fall spannend, welche Ideen und Anregungen von den Bürgern kommen.“
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