"Lohnt sich zu kämpfen"
Bezirksausschuss Pasing-Obermenzing mit Themen zu Verkehr, Bau und Umwelt
Der Bezirksausschuss 21 (BA) sieht noch einigen Nachbesserungsbedarf im Pasinger Zentrum. Zum wiederholten Mal tritt das Stadtteilgremium für die Reduzierung des Schilderwaldes ein, um die Übersichtlichkeit und damit die Sicherheit im Straßenverkehr zu erhöhen. Die Stadträte im BA, Frieder Vogelsgesang (CSU) und Sonja Haider (ÖDP), initiierten nun auch einen Stadtratsantrag zum Thema „Pasing Zentrum – Verkehrskonzept anpassen“. Damit stellen sich die Stadträte gegen ortsfremden Durchgangsverkehr und rechtswidrige Parkerei und fordern einen verkehrsberuhigten Geschäftsbereich, der im gesamten Pasinger Zentrum gilt. Die Zufahrt über die Bachbauernstraße und die Vorfahrtregelung an der Kaflerstraße sollten dabei bestehen bleiben, wie im Übrigen auch von der Polizei befürwortet.
Zum Ausbau des Bahnknotens München legte die Stadt Planungen bezüglich des Süd- und Nordrings, der Sendlinger Spange, des Ausbaus S4 und des Halts Berduxstraße vor. Der BA nahm insbesondere die Aussage erfreut zur Kenntnis, dass die Realisierung des Berdux-Halts unabhängig vom Bau der zweiten Stammstrecke positiv eingeschätzt wird. „Es lohnt sich also zu kämpfen“, kommentierte Sven Wackermann, Vorsitzender des Unterausschusses Planung. Wichtig seien nun die Sicherung der Vorfinanzierung und die Durchführung der Machbarkeitsstudie. Darauf will der BA drängen.
S4 bitte viergleisig ausbauen!
Bezüglich des S4-Ausbaus plädierte der BA für einen viergleisigen Ausbau. Im Moment sind drei Gleise vorgesehen: die äußeren für den S-Bahnverkehr, der mittlere für Regional-, Fern- und Güterverkehr. Ein viertes Gleis sei wichtig für die Sicherheit und mache später eine Taktverdichtung möglich, so der BA.
Zum wiederholten Mal behandelte das Gremium die Sicherung der Tennisanlage an der Haberlandstraße sowie der Kleingartenanlagen an der Hildach- und der Haberlandstraße als wichtigen Teil des Pasinger Grünzugs. Stadtrat Christian Müller (SPD) betonte, dass sich das Gelände Hildachstraße nicht in der Planungshoheit der Stadt befinde und zum Bahneigentum gehöre. Der BA will mit Vertretern der Stadt und der Bahn einen Ortstermin in der Hildachstraße noch vor der Sommerpause durchführen.
Informationen und Mitsprache
Für einige Verstimmung im BA sorgte der Antrag des Kulturforums München West e.V. für mehr Bürgergespräche und Bürgerinfos bezüglich weiterer Umgestaltungen in Pasing-Obermenzing. Mit noch größeren Unmut nahm das Gremium zur Kenntnis, dass die Antragsteller ihre Forderungen vortrugen, allerdings die Diskussionen im Gremium nicht abwarteten. „Wir haben seit Jahrzehnten viele Möglichkeiten zu Informationen und Mitsprache“, fasste Wackermann zusammen. „Dies kann jeder Bürger nutzen. Wir machen uns viel Mühe, auf jeden einzugehen.“ Neben den BA-Veranstaltungen gebe es Runde Tische, die VHS-Angebote, Plantreffs, Ausstellungen und vieles mehr.
Dennoch stimmten die BA-Mitglieder dafür, eine einmalige Infoveranstaltung für aktuelle Projekte abzuhalten und dafür das Format „Bürger gestalten ihre Stadt“ des Münchner Forums zu nutzen. „Wir probieren es, obwohl es wirklich nichts Neues ist“, meinte BA-Vorsitzender Romanus Scholz. „Dann werden wir sehen, ob und wie die Veranstaltung ankommt und können erneut entscheiden.“ Die letzten BA-Sitzungen vor der Sommerpause finden am 3. und am 31. Juli jeweils um 19 Uhr im Großen Sitzungssaal des Rathauses Pasing, Landsberger Straße 486 statt.
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