Lärm macht krank
Fahrradexkursion zu Lärmbrennpunkten in Obermenzing und Pasing
Mit einer Demonstration per Rad führten Pasinger Bürgerinitiativen gemeinsam mit dem Gesundheitsladen München e.V. am vergangenen Wochenende vor, wie störend Lärm ist und welche „Lärm-Brennpunkte“ in Pasing und Obermenzing ganz besonders darunter leiden. Rund 30 interessierte Bürger fanden sich am Nordausgang des Pasinger Bahnhofs ein, um die große Runde über die Paul-Gerhartd-Allee, die Verdi- und die Von-Kahr-Straße und zurück über die Bergsonstraße und Alte Allee zu fahren und an insgesamt 15 Stationen Informationen über Lärm, Grenzwerte und mögliche Lärmschutzmaßnahmen zu diskutieren.
Gunhild Preuß-Bayer vom Gesundheitsladen München e.V. begrüßte die Teilnehmer: „Bei den Lärmexkursionen der letzten Jahre haben wir ganz verschiedene Arten von Lärmschutzmaßnahmen vor allen am Mittleren Ring besichtigt.“ Nun wolle man auch in den Außenbezirken auf die Missstände aufmerksam machen. „Denn hier passiert einfach viel zu wenig“, kritisierte sie.
Kaum Lärmschutz vorhanden
In den Randgebieten, wie Pasing und Obermenzing kämen alle Fahrzeuge durch, die in die Innenstadt hinein- oder herausfahren. Außerdem würde viel gebaut. „Doch Lärmschutz? Der wird außen vor gelassen! Die Anwohner leiden am LKW-Verkehr, am Verkehr auf den Schleichwegen zur Autobahn, an der mangelhaften ÖV-Erschließung.“ Alte Gartenstädte wie in Obermenzing würden vom Verkehr regelrecht zerfressen. „Zu hohe Geschwindigkeiten und andere Konflikte zwischen "freier Fahrt" und Wohnqualität werden auch durch zu wenig Kontrollen ungelöst belassen.“
„Wir freuen uns, dass wir uns als Initiativen im Münchner Westen zusammengefunden haben“, meinte Maria Ecke-Bünger von der Interessengemeinschaft Offenbach/Meyerbeerstraße (IGOM). „Unser Ziel ist es, gegen Lärm zu sensibilisieren. Die Grenzwerte sind bei uns allen erreicht oder überschritten“, meinte sie weiter und war während ihrer Ausführungen wegen des Verkehrslärms kaum zu verstehen.
Besonders hohes Interesse bei den Exkursionsteilnehmern und vielen Passanten und Anwohnern fanden die Ausführungen an der Straßenkreuzung Dorf-/Wöhlerstraße. „Typischer Verkehrslärm entsteht leider oft an weniger zentral gelegenen Stellen“, kommentierte Willy Schneider vom BA. „Ich freue mich, dass sich so viele gegen Lärm engagieren. Es hilft nur, mit gemeinsamen Aktionen auf die Probleme aufmerksam zu machen.“
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