„Jedes Blatt zählt“
Green-City-Wanderbaumallee in Obermenzing
Eine kleine Initiative von Stadtteilpolitikern und Umweltaktivisten in Menzing nahm das diesjährige 1200-jährige Menzinger Jubiläum zum Anlass, um im Stadtteil für 1.200 Quadratmeter zusätzliche Begrünungsfläche zu sorgen. Green City e.V. hilft dabei kräftig mit. „Einiges an Dach- und Fassadenbegrünung ist schon erreicht“, so Kerstin Schwabenbauer von Green City e.V. „Außerdem gab es Aktionen für Straßenrandbegrünung. Jetzt freuen wir uns, dass wir 14 Wanderbäume nach Obermenzing bringen können, die bis Ende September entlang der Meyerbeerstraße stehen.
Vom Ahorn über Apfelbäume bis zu Felsenbirne und Buche ist alles dabei, nur eben in Pflanztrögen stehen die Bäume, müssen regelmäßig gegossen werden und fest angebunden sein, um Stürmen zu trotzen. „Dafür haben wir ehrenamtliche Baumpaten gefunden.“ Überhaupt sei die Anteilnahme der Anwohner sehr groß. Schon zum „Einzug der Bäume“ kamen mehr als 50 Obermenzinger und begleiteten den Green-City-Zug mit der lautstarken Samba-Band Go Brazil auf ihrem Weg vom Grünen Baum über die Verdistraße bis zu ihren Zielstandorten in der Meyerbeerstraße.
Zweireihige Allee versprochen
Zwar sei Obemenzing eine grüne Gartenstadt am Rande der Landeshauptstadt, dennoch könnten nicht genug Bäume im Stadtgebiet stehen. „Jedes Blatt zählt!“, so Schwabenbauer. „Je kahler die Innenstädte werden und je mehr Nachverdichtung geschieht, umso mehr müssen wir uns um den Ausgleich bemühen und desto wichtiger wird das Grün an den Stadtrandlagen. Dafür wollen wir werben.“
Die Interessengemeinschaft Offenbach-Meyerbeerstraße (IGOM) möchte darüber hinaus auf ganz lokale Probleme aufmerksam machen. „Unserem Straßenzug ist eine zweireihige Allee zugesagt“, betonte Maria Ecke-Bünger von der IGOM. Das schließe einen stückweisen Rückbau der großen Straße zu einer wirklichen Wohnsammelstraße ein. Zum Darstellen des Alleecharakters hätten die Wanderbäume auf der Westseite der Meyerbeerstraße aufgestellt werden müssen. „Das war uns eigentlich ein wichtiges Anliegen“, so Ecke-Bünger weiter. „Leider und unverständlicherweise wurde dies von der Bezirksinspektion nicht genehmigt, obwohl der Gehweg hier wirklich ausgesprochen breit ist. Die Aussage war zuerst, dass 1,50 Meter freie Gehwegbreite zur Verfügung sein sollte. Wir hatten nachgemessen und konnten dies an allen Schilderstandorten einhalten.“ Trotzdem dürften die Wanderbäume nun nur auf der östlichen Seite stehen. „Hier ist also die Vorstellungskraft der Bürger gefragt.“
Die Bäume seien übrigens auch ein Zeichen für weniger Lärm und Feinstaubbelastung. „Bäume können sehr viel bewirken. Und hier im Viertel liegt die Stickoxidbelastung mehrfach über dem zulässigen Wert. Jeder Baum ist eine Hilfe beim Abbau der Belastung“, ergänzte Schwabenbauer. Nach dem Aufenthalt in Obermenzing geht es für die Wanderbäume zurück in die Laimer Baumschule zum Winterschlaf, um fit zu werden für die Frühjahrsaktionen im nächsten Jahr.
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