„Gemeinsam etwas machen“
Zum Fastenbrechen lädt die Türkisch-Islamische Gemeinde immer auch die Kirchengemeinden ein
Auch heuer hatte die Türkisch-Islamische Gemeinde Allach e.V. wieder Vertreter der katholischen und evangelischen Kirchengemeinde aus dem Stadtviertel zum gemeinsamen Fastenbrechen im Ramadan, der am Samstag zu Ende ging, eingeladen. „Das machen wir schon seit vielen Jahren“, erzählt Ömer Cavusoglu, der 2. Vorsitzende des Vereins. „Die Kirchengemeinden nehmen die Einladungen immer gerne an. Es macht große Freude, wenn wir etwas gemeinsam machen.“
Seit zwei Jahren stellt die Türkisch-Islamische Gemeinde auf ihrem Vereinsgelände in der Vesaliusstraße eigens Zelte auf, damit die Gläubigen hier ihre Abendmahlzeiten einnehmen können. „Es kommen auch sehr viele Flüchtlinge zu uns“, sagt Ömer Cavusoglu. „Das Fastenbrechen ist eine gute Gelegenheit, um Kontakte zu knüpfen. So müssen die Menschen nicht alleine sein. Diese soziale Anbindung finde ich sehr wichtig.“ Jeden Abend spendieren immer drei Vereinsmitglieder das Essen für das Fastenbrechen. „In der Regel kommen pro Tag zwischen 100 und 150 Leute. Das ist eine ganze Menge. Und wenn wir gegessen haben, gibt es ein Gebet.“
Auch vor dem Essen betet der Imam Bekir Dursun zusammen mit den Gläubigen. „Damit wissen wir dann praktisch, dass wir essen und trinken dürfen“, erklärt Ömer Cavusoglu. „In seinem Gebet hat der Imam für die Anwesenden gebetet – auch für die Vielfalt, die Gott uns gegeben hat und für die zahlreichen Gaben. Das Ganze nicht nur in türkischer sondern auch in arabischer Sprache, damit die Flüchtlinge es auch verstehen.“
Im Ramadan wurde nach islamischer Auffassung der Koran herabgesandt. Er ist der Fastenmonat der Muslime und der neunte Monat im islamischen Mondkalender. „In diesem religiösen Monat lernen die Gläubigen Geduld“, betont Bekir Dursun. „Jeder kann so zu seiner inneren Ruhe zurückkehren.“
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