„Ein Wunder, dass noch nichts passiert ist“
Der Gleichweg soll als Spielstraße besser gekennzeichnet werden
Die Spielstraße im Gleichweg soll besser gekennzeichnet werden. Denn die Situation vor Ort werde immer schlimmer. Alle Autofahrer würden die Schilder der Spielstraße zwischen dem Paul-Ehrlich-Weg und der Ernst-Haeckel-Straße übersehen, klagen Eltern. Viele Autos rasen mit Tempo 30 durch den Gleichweg, „wenn ich sie anspreche, kommt die Unwissenheit, dass es doch 30-Zone sei“, erklärte eine betroffene Mutter. „Hier bitten wir – im Namen von mehreren Eigentümern – dringend um Nachbesserung, denn wir hatten bereits in den letzten vier Wochen wieder drei Beinahe-Zusammenstöße unserer Rad fahrenden Kinder mit wirklich rasenden Autofahrern.“ Sie fordert, dass die Spielstraße als solche genauer gekennzeichnet wird. Da die Straße ziemlich gerade und ohne erkennbare Hindernisse ist, sei es sehr gefährlich. „Es soll nun mal keine Durchgangsstraße sein“, betonte die Frau. Man werde sich das Ganze vor Ort noch einmal genau ansehen, erklärte Bernd Zischek von der Polizeiinspektion Moosach (PI 44) auf der jüngsten Sitzung des Bezirksausschusses Allach-Untermenzing (BA 23).
„Warum schaffen wir das hier nicht?“
Zudem gibt der Frau nach eigenen Angaben auch die Situation im Paul-Ehrlich-Weg und der Ernst-Haeckel-Straße zu denken. „Beide Straßen sind 30-Zonen, nur leider wurde sehr an Verkehrsschildern gespart“, meinte die Anrainerin. „Ich verstehe jeden Autofahrer, der denkt, er dürfe 50 fahren, denn er wird nur am Anfang und Ende auf 30 hingewiesen.“ Vergleichend führt sie hier sowohl die Pippinger- als auch die Offenbachstraße in Pasing-Obermenzing an. „Beide wurden in den letzten Jahren zu 30er Zonen, und bei beiden kommen alle paar Meter Hinweisschilder auf 30 und auch auf ‚Achtung Kinder‘. Wohlgemerkt, beides waren und sind Durchgangsstraßen – warum schaffen wir das hier nicht?“, fragt sich die Frau. Josef Wieland (CSU), Sprecher des Unterausschusses Verkehr im BA 23, erklärte daraufhin: „In Tempo 30-Zonen gibt es immer nur am Anfang und am Ende der jeweiligen Straße ein Hinweisschild. Das ist so.“
Zudem „donnern die Lkw regelrecht durchs Viertel. Es ist schlichtweg ein Wunder, dass noch nicht viel passiert ist.“ Auch ihr eigener Sohn sei zusammen mit einem Freund auf dem Schulweg fast von einem Lkw gerammt worden – „dieser fuhr einfach auf den Gehweg hoch, weil er einem Bus oder anderem Lkw ausweichen musste“, so die Anwohnerin. Dies dürfe in einem reinen Wohnviertel einfach nicht sein. „Hier sollten doch die Sicherheit der Kinder und auch der Erwachsenen vorgehen“, meinte sie.
Auch fehle nach wie vor ein Übergang über die Ernst-Haeckel-Straße. „Das Argument, es würden zu wenig Autos fahren, kann ich beim besten Willen nicht nachvollziehen – schließlich sollte doch die Bushaltestelle Hauseggerstraße gefahrlos erreichbar sein. Und ein Zebrastreifen oder eine Bedarfsampel würde die Rase auch ein wenig stoppen“, so die Mutter weiter. Gerade weil es in der Nähe Kindergärten gebe und zudem viele Schulkinder unterwegs seien. Dies sei einfach nicht möglich, erklärte die BA-Vorsitzende Heike Kainz (CSU) in diesem Zusammenhang. „Da gibt es Vorschriften. Sie brauchen hierfür grundsätzlich immer eine bestimmte Anzahl von Fahr- und Fußgängerbewegungen. Und die ist hier nicht gegeben.“
Im Zusammenhang mit dem Thema Schulwegsicherheit spach die Frau zudem noch die Eversbuschstraße an. „Warum schafft es Pasing-Obermenzing die riesige Durchgangsstraße Offenbach- und Pippingerstraße zu einer 30-Zone umzuwandeln und warum wird es bei uns abgelehnt, die Eversbuschstraße auch komplett zu einer 30-Zone zu machen“, wollte sie wissen. Der Gehweg dort sei sehr schmal, es laufen morgens und mittags rund 400 Kinder dort entlang. „Und direkt nebendran donnern die Autos“, klagte die Frau. Es sei auch kein Radweg da, wie zum Beispiel in der Offenbachstraße, der noch Abstand zur Eversbuschstraße biete. „Der Weg ist gefährlich, da gibt es nichts dran zu rütteln“, erklärte die Mutter. „Hätten wir die Schülerlotsen nicht, hätte es sicherlich schon ganz viele Unfälle gegeben.“
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