"Bei zu hohen Werten muss unverzüglich gesperrt werden"
In den Schulcontainern der Obermenzinger Grandlschule plagen sich die Kinder mit schlechter Luft und erhöhter Formaldehydbelastung herum. Mit den bisherigen Lösungen der Stadt sind die Eltern nicht zufrieden ("Ein Rest von Unsicherheit bleibt", Pasinger Werbe-Spiegel, 28. Januar).
"Wann und mit welchen konkreten Maßnahmen wird die Stadt die Kinder vor gesundheitlichen Schäden schützen?" Diese Frage der Eltern gaben die Münchner Wochenanzeiger an Bürgermeisterin Christine Strobl weiter.
"Gesundheit hat oberste Priorität"
Bürgermeisterin Christine Strobl:
"Selbstverständlich hat die Gesundheit oberste Priorität. Daher habe ich das Referat für Bildung und Sport (RBS) und das Baureferat angewiesen, alle sicherheitstechnischen Maßnahmen zu ergreifen, damit Schülerinnen und Schüler sowie das Lehr- und Betreuungspersonal keiner Formaldehydbelastung mehr ausgesetzt sind.
Die Stadt führt grundsätzlich bei sämtlichen Neubauten von Schulen und Kindertageseinrichtungen vor der Inbetriebnahme Messungen auf verschiedene Innenraumschadstoffe durch. Die Werte für Formaldehyd lagen dabei an der Grandlstraße unter dem Richtwert. Eine routinemäßige zweite Kontrollmessung im Herbst ergab allerdings in zwei Räumen eine Richtwertüberschreitung. Das RBS hat daraufhin diese Räume sofort gesperrt und aus Fürsorge- und Vorsorgegründen im gesamten Schulpavillon Lüftungsanlagen einbauen lassen. Erneute Messungen im November ergaben keine weiteren Richtwertüberschreitungen.
Stichproben lagen unter Richtwert
Am 03.12.2014 wurde die Angelegenheit auch im Bildungsausschuss des Stadtrats behandelt mit der Folge, dass das Schulreferat einen zweiten Informationsabend für alle Eltern organisiert und nochmals Messungen durchgeführt hat. Diese Messungen wurden noch im Dezember von drei unabhängigen Gutachtern in stichprobenartig ausgewählten Räumen durchgeführt. Die Ergebnisse in diesen Räumen lagen nicht nur unter dem Richtwert, sondern sogar unter dem WHO-Vorsorgewert. Der zweite Elternabend fand am 20.01.2015 statt.
Weitere Messungen angeordnet
Um die berechtigten Sorgen und Ängste von Eltern, Schulleitung und der Lehrerschaft auszuräumen, habe ich Stadtschulrat Rainer Schweppe beauftragt, Messungen in allen Räumen und Bauteilen der Pavillonanlage durchführen zu lassen, also auch im sog. Haus A. Sollten dann in einzelnen Räumen erhöhte Messwerte festgestellt werden, muss das Schulreferat diese unverzüglich sperren und durch entsprechende Maßnahmen wie dem Einbau von weiteren Lüftungsgeräten Abhilfe schaffen. Eine Freigabe wird dann selbstverständlich erst nach Unterschreiten der Richtwerte erfolgen.
Ich habe das RBS angewiesen, in der nächsten Sitzung des Bildungsausschusses über das weitere Vorgehen zu berichten.Wir werden nicht eher nachlassen, bis sichergestellt ist, dass alle Räume der Pavillonanlage gefahrlos benutzt werden können."
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