„Alles andere als ideal“
Platzproblem an Pasinger und Obermenzinger Grundschulen wächst
Der Umzug der Grundschule an der Grandlstraße in den Neubau wird nun nicht wie geplant in den Pfingstferien stattfinden. Schuld an den Verzögerungen sind schlechte Witterungsbedingungen im Januar und Februar, verzögerte Genehmigungsverfahren und Abstimmungen zwischen den Referaten sowie Engpässe in den Materiallieferungen, wie Vanessa Assmann vom Baureferat angab. Jetzt zieht die Schule am Ende der Sommerferien um. Allerdings bleiben vier Klassen im Container, für die derzeitige Schülerzahl ist der Neubau zu klein.
„Die Grundschule wird dauerhaft 20 Klassen haben, so lautet die Prognose“, erklärte Graciela de Cammerer, Vorsitzende des Unterausschusses Bildung im Bezirksausschuss Pasing-Obermenzing (BA). „Das heißt, dass der Neubau zu klein geplant ist. Für uns alle ist das ein großes Problem.“ Mit dem Teilumzug von erst einmal 16 Klassen könne wenigstens das angedachte Lernhausprinzip durchgesetzt werden, so Frieder Vogelsgesang. „Aber ideal ist das nicht. Wir sehen darin einen Kompromiss. Werden alle Klassen in den Neubau gequetscht, ist das Lernhausprinzip hinfällig.“
Verzögerter Umzug und viele Erstklässler
Dies sahen nicht alle Gremiumsmitglieder so. „Ich bin dafür, dass wir die gesamte Grundschule umziehen lassen“, meinte dagegen Andreas Bergmann. „Die Schule gehört zusammen. Notfalls muss man sich von dem Lernhausprinzip verabschieden.“ Maria Osterhuber-Völkl plädierte für die Einhaltung des Konzepts. „Das ist pädagogisch sinnvoll und zeitgemäß. Die Frage ist eher, warum man überhaupt zu klein gebaut hat. Und vor allem: Ist die geplante Schule an der Paul-Gerhardt-Allee überhaupt ausreichend groß geplant?“ Nach den Anmeldungen der neuen Erstklässler zu urteilen, gibt es sogar noch einmal eine verschärfende Situation fürs kommende Schuljahr. „Die Planungen gehen sogar von 22 Klassen für das Schuljahr 2017/18 aus“, berichtete de Cammerer. „Da müssen wir aktiv werden! Das ist nicht hinnehmbar.“
Doch nicht nur die Grandlschule wird aus allen Nähten platzen. Auch in den Nachbarschulen ist die Lage angespannt. Abschließende Aussagen könnten zwar erst in einigen Wochen gemacht werden, „aber die Tendenz ist schon ersichtlich“, meinte zum Beispiel Nicole Hultzsch von Grundschule an der Oselstraße. „Im Moment sieht es so aus, als wenn wir wieder vier neue erste Klassen bekommen.“ Die aktuell 14 Klassen würden die Schule komplett ausfüllen. „Einen extra Raum haben wir nicht mehr. Werden wir vier erste Klassen eröffnen, wäre das unsere 15. Klasse. Wir haben also definitiv einen Raum zu wenig.“
In der Grundschule an der Schäferwiese seien zwar auch viele Erstklässler eingeschrieben. „Die Zahl wird sich weitgehend rund um die 80 einpendeln“, so Rektorin Sibylle Kruschke. Damit bliebe die Schule zum Glück vierzügig. „In der Regel ist unsere Schule vierzügig, das heißt es gibt in jeder Jahrgangsstufe vier Klassen. Wir sind in der glücklichen Lage, auch 16 Klassenzimmer zu haben, weshalb es genau passt.“
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