„Wichtig für die Gesellschaft“
Geflüchtete schließen Ausbildung als Fachpflegehelfer ab
Gut Häusern – „Der Berg ruft.“ Unter diesem Motto stand die Abschlussfeier für die Absolventen der Pflegeausbildung an der Akademie Schönbrunn in Gut Häusern. Und so war denn auch viel die Rede von Bergen, die zu erklimmen waren, die erfolgreich bezwungen wurden und deren Gipfel nun endlich erreicht waren – für die sechs Absolventen der Generalistischen Pflegeausbildung nach drei Jahren und für weitere 16 Schüler, die sich ein Jahr lang den Steilhang hinauf gekämpft haben und nun Pflegefachhelfer sind. „Die meisten der frischgekürten Pflegehelfer sind Geflüchtete aus Ländern wie Eritrea, Somalia, Senegal und Nigeria, die im Landkreis Dachau leben und dank ihrer nun abgeschlossenen Ausbildung helfen werden, den Pflegenotstand abzumildern“, betont Elfriede Peil vom Helferkreis Karlsfeld. Und Schulleiterin Angela Hansmann-Goertz ergänzt: „Es wird zunehmend anerkannt, wie wichtig der Pflegeberuf für die Gesellschaft ist.“
„Nächsten Gipfel in Angriff nehmen“
Den Anfang der Feier gestaltete der Dozent für sozial- und geisteswissenschaftliche Grundlagen, Walter Seemann, mit einem Gottesdienst. Danach ermunterte Michaela Streich, Vorstand der Viktoria-von-Butler-Stiftung und Geschäftsführerin des Franziskuswerks, das Träger der Akademie ist, die erfolgreichen Absolventen, „dass es sinnvoller ist, seine Stärken zu stärken als ständig an den Schwächen zu arbeiten“. Angela Hansmann-Goertz machte in ihrer Ansprache den Pflegehelfern Mut, „den nächsten Gipfel in Angriff zu nehmen“. Und Klassenleiter Guido Giesen betonte, wie schwierig es sei, „in einem fremden Land und einer fremden Kultur so eine Ausbildung erfolgreich abzuschließen“. Er wünschte seinen ausländischen Schulabgängern einerseits, „dass sie den passenden Arbeitsplatz finden“, andererseits hoffte er auch, alle in der dreijährigen Fachkraftausbildung wiederzusehen. Wie international die Klasse zusammengesetzt war, zeigte sich schließlich, als sich die ausländischen Absolventen in ihren Muttersprachen bei den Lehrkräften bedankten: Das reichte von Somali über Wolof bis zu Polnisch.
Copyright: Wochenanzeiger Medien GmbH