Eher Berufung als Beruf
Barbara Bieringer und Ursula Heitmeir vom Krankenhaus Barmherzige Brüder
"Krankenschwester ist mehr eine Berufung als ein Beruf", meint Barbara Bieringer, die Vorsteherin der Station 21 im Krankenhaus der Barmherzigen Brüder. Schwester Ursula Heitmeir nickt dazu beipflichtend. Mit jeweils 36 und 30 Jahren Berufserfahrung kennen sich die beiden bestens im Pflegeberuf aus. Während Barbara Bieringer schon von frühster Kindheit an ihren Traum verfolgte, Krankenschwester zu werden, bemerkte Ursula Heitmeir ihr Talent, Menschen zu pflegen, als sie sich um ihre kranke Mutter kümmerte. Obwohl der Vater eigentlich wollte, dass seine Tochter Barbara Lehrerin wird, kam für sie nichts anderes in Frage, als eine Laufbahn im Pflegeberuf zu wählen.
Hätte sich die Stationsleiterin Bieringer dem Willen ihres Vaters gebeugt oder hätte ihre Mitarbeiterin Ursula Heitmeir ihre Fähigkeit zur Pflege von Menschen nicht entdeckt, dann wären sie nicht nur um ein nettes Kollegenteam sondern auch um das eine oder andere unvergessliche Erlebnis ärmer. Als 1980 das schreckliche Attentat auf das Oktoberfest verübt wurde, wurden einige der Opfer in das Krankenhaus der Barmherzigen Brüder in Nymphenburg eingeliefert. Einer der Patienten, der schwerstverwundet war und kaum noch eine Chance hatte zu überleben, gesundete unter der aufopferungsvollen Pflege der Schwestern. Zehn Jahre später traf die Einladung zur Hochzeit eben dieses Patienten im Krankenhaus ein.
Neben dem alltäglichen Kontakt zu den Pflegebedürftigen sind es genau solche Ereignisse, die den Beruf der Krankenschwester so interessant und besonders machen. Natürlich hat sich die Berufsausbildung maßgeblich verändert, seit Barbara Bieringer und Ursula Heitmeir ihre ersten Schritte in diesem Bereich machten. Jungen Leuten, die gerne anderen Menschen helfen, raten sie deshalb, sich in diesem Betätigungsfeld zu engagieren, das vielfältige Möglichkeiten zur Weiterbildung bietet.
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