"Warnen Sie Ihre Kinder"
Polizei mahnt zu Handy-Verzicht im Straßenverkehr
Auf das Smartphone zu starren, gehört heute für immer mehr Menschen zum Alltag. Gefährlich wird das, wenn man dabei Auto oder Fahrrad fährt, aber auch, wenn man als Fußgänger unterwegs ist. "Bei rund einem Drittel der Verkehrsunfälle spielt Unaufmerksamkeit und Ablenkung eine Rolle. Verzichten Sie auf Handys, Smartphones und Kopfhörer, wenn Sie am Straßenverkehr teilnehmen. Warnen Sie bitte auch Ihre Kinder", appellierte Peter Rodinger, stellvertretender Leiter der Polizeiinspektion (PI) 14, an die Teilnehmer der Bürgerversammlung Schwanthalerhöhe.
Mit Sicherheitslage zufrieden
Die Polizei sei mit der Sicherheitslage auf der Schwanthalerhöhe insgesamt zufrieden, sagte Rodinger. Die Zahl der Notrufeinsätze ging im vergangenen Jahr um knapp 250 Fälle auf 6260 Einsätze zurück. Meistens ging es um Verkehrsunfälle, Verkehrsbehinderungen, Ruhestörungen sowie Streitigkeiten unterschiedlichster Art. Am unfallträchtigsten ist der Bereich um die Landsberger Straße. Nur bei zehn Prozent der Verkehrsunfälle im Viertel wurde jemand verletzt. 2015 gab es im Stadtbezirk 8 keine Verkehrstoten und keine Schulwegunfälle. Jedoch erinnerte Rodinger an den tödlichen Unfall eines 15-jährigen Mädchens, das mit einem Handy in der Hand und Musik im Ohr in der Landsberger Straße in Laim eine Trambahn übersehen hatte.
Als Schwerpunkte der Verkehrsüberwachung nannte Rodinger das Wendeverbot in der Landsberger Straße auf Höhe der Schrenkstraße, die Durchfahrtssperre der Trappentreustraße am Gollierplatz, die Geschwindigkeitsüberwachung rund um die Bergmannschule sowie Parkverstöße: "Hier bleiben wir weiter dran."
Weniger Kriminalität
In der Kriminalstatistik für 2015 hat die Polizei für den Stadtbezirk rund 1600 Einträge. "Gegenüber dem Vorjahr bedeutet dies einen erfreulichen Rückgang um 300 Fälle", sagte der Vize-Chef der PI 14. Leichte Rückgänge gab es 2015 bei Körperverletzungen, Ladendiebstählen und Betrügereien, deutlichere Rückgänge sogar bei Auto-Aufbrüchen, Taschendiebstählen und Einbrüchen in Büros, Keller, Geschäfte und Gaststätten. Dagegen ist die Zahl der Wohnungseinbrüche und Fahrraddiebstähle gestiegen.
"Die Münchner Bürgerinnen und Bürger leben weiterhin in München sicher", betonte Peter Rodinger. Die Präventionshinweise der Polizei sollten sie nicht verunsichern oder ängstlich werden lassen. Das Ziel sei nur, zu sensibilisieren: Dass es immer neue Betrugsvarianten gibt, dass Sicherheitssysteme und aufmerksames Beobachten vor Einbrüchen schützen können. Die Wahrscheinlichkeit, solchen Straftaten zum Opfer zu fallen, sei angesichts der 6,2 Millionen Haushalte und 12, 7 Millionen Einwohner Bayerns jedoch gering. "Wir wollen, dass Sie sich in München, in Ihrem Stadtviertel, wohl fühlen, unbelastet leben und sich möglichst sorgenfrei bewegen können", sagte der Polizeirat. Im Zusammenhang mit der allgemeinen Terror-Gefahr bat Rodinger die Bürger, auf Verdächtige zu achten, die extremistischen Bewegungen anhängen und sich wahrnehmbar radikalisieren: Hier sei es richtig, schnell die Polizei zu informieren.
Personal reicht aus
Peter Rodinger widersprach Presseberichten, wonach die "Polizei am Limit" wäre und "sich jeder Münchner Bürger vor Straftatenbegehungen ängstigen müsse". Für München treffe das nicht zu. "Freilich würden wir bei zusätzlichem Personal nie nein sagen. Auch haben die meisten meiner Kolleginnen und Kollegen Überstunden vorzuweisen. Aber ich denke, dass dies in der heutigen Arbeitswelt in den meisten Branchen der Fall ist", so der stellvertretende Dienststellenleiter. Insgesamt sei die Personalausstattung noch ausreichend. Es sei sehr schön, dass immer wieder junge, gut ausgebildete Beamtinnen und Beamte dazukommen, die gerne bei der PI 14 arbeiten: Das spreche für die Dienststelle, aber vor allem auch für die Bürger des Stadtviertels.
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