Sommer im Westend
Auftrittsmöglichkeiten für Künstler aus dem Viertel
Konzerte, Lesungen, Theater und Kabarett – eine Reihe von Veranstaltungen ist derzeit in Vorbereitung, die den Sommer im Westend zu einem neuen Kultursommer machen könnten. Gleich mehrere Ideen gibt es, wie Kunst und Kultur nach langer Auftrittspause wieder live erlebbar werden sollen. Im Bezirksausschuss Schwanthalerhöhe (BA 8) stellten Münchner Kulturschaffende unter dem Motto „Irrlichter“ ihre Idee vor: Theresa Hanich, Betreiberin des kleinen Theaters „Mathilde Westend“, Anna Steinbauer, Julia Loibl und Anna-Malike Eigl wollen neue Bühnen erschließen. Ob Hinterhofkino, Wandertheater oder Gartenlesung – verschiedene Künstler aus verschiedenen Disziplinen sollen unter freiem Himmel und somit trotz geltender Abstandsregeln wieder vor Publikum auftreten können. Der BA Schwanthalerhöhe selbst hat Ähnliches vor. Das Lokalparlament will den im Viertel ansässigen Künstlern und Kulturschaffenden sogar finanziell unter die Arme greifen: 25.000 Euro stellt der BA für den „Sommer im Westend“ zur Verfügung.
Breitgefächerter Kulturgenuss
„Irrlichter“ ist eine Gruppe von Kulturschaffenden und Journalisten aus München, die das kulturelle Leben in der Stadt wieder aufnehmen wollen. Sie planen, Programme zu verschiedenen Themenschwerpunkten zu entwickeln. Den Auftakt könnte das „Mathilde Westend“ übernehmen. Betreiberin Theresa Hanich und ihre Schauspielkollegin Julia Lobl haben Stücke in Petto, die im Hof hinter dem Mini-Theater in der Gollierstraße gezeigt werden könnten. Film, Lesung und Konzert sollen thematisch an die Stücke anknüpfen, so dass ein Programm entsteht, das breitgefächerten Kulturgenuss bietet. Dem Bezirksausschuss Schwanthalerhöhe (BA 8) gefällt die Idee und man wird bei Bedarf mit einem Zuschuss aus dem Stadtbezirksbudget unterstützen. Während die „Irrlichter“ durch die ganze Stadt wandern wollen, ist der BA 8 mit seiner Veranstaltungsreihe bestrebt, ausschließlich Künstler aus dem Viertel zu fördern und ihnen Auftritte vor Ort zu ermöglichen. Rund 100 Kulturschaffende der Schwanthalerhöhe könnten von dieser besonderen Künstler-Hilfe des BAs profitieren. Während die Veranstaltungen für die Zuschauer kostenfrei bleiben, sollen die Künstler ein Honorar bekommen.
Planung begonnen
Das Honorar für eine Veranstaltung wird pauschal festgesetzt: Für einen Künstler 200 Euro, bei einem gemeinsamen Auftritt von drei Künstlern, maximal 500 Euro. Für größere Gruppen wird das Honorar nachjustiert. Im Zeitraum zwischen Juli und August sollen rund 25 jeweils einstündige Veranstaltungen auf die Beine gestellt werden. Diese Veranstaltungsreihe des BAs 8 unter dem Titel „Sommer im Westend“ folgt dem Konzept des städtischen Programms „Sommer in der Stadt“, bei dem sich Wiesn-Schausteller, für die das Oktoberfest ausfällt und deren Einkünfte heuer wegbrechen, auf öffentlichen Plätzen in der Stadt präsentieren dürfen. Im Westend hat die Planung nun begonnen: Hauseigentümer, deren Anwesen über einen Garten oder einen Hof verfügen, Wirte aber auch Träger kultureller oder sozialer Einrichtungen oder Vereine sind nun gefragt. Wer eine geeignete Auftrittsfläche zur Verfügung stellen kann, soll mit 100 Euro belohnt werden. Künstler jeden Genres, die auftreten möchten, sind gleichfalls willkommen, sich zu melden. Der im Viertel lebende Musiker Titus Waldenfels (E-Mail: titus.waldenfels@googlemail.com) wurde als „Kulturvermittler“ für den Westend-Sommer bestimmt und nimmt Anfragen und Angebote entgegen.
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