Hilfe für jetzt oder später
Das ASZ berät und bietet auch Hausbesuche an
Es geht nicht von heute auf morgen. Älter wird man Tag für Tag. Als Anlaufstelle für ältere Menschen gibt es in München die Alten- und Servicezentren (ASZ). Vielfältige Kontaktmöglichkeiten, Veranstaltungen, Kurse, Hilfen und Beratung finden sich hier unter einem Dach. Ein tolles Konzept, fand Angela Plichta schon, als sie in Freiburg Sozialpädagogik studierte und davon hörte. Soziale Arbeit mit älteren Menschen war ihr Studien-Schwerpunkt. Nachdem sie in München nun zunächst mit Auszubildenden mit Lernbehinderungen gearbeitet hat, verstärkt die Diplom-Sozialpädagogin seit Anfang November das Team des ASZ Westend. Zusammen mit Vera Harazim ist sie zuständig für präventive Hausbesuche. Das bedeutet: Beratung, auch ohne konkrete Fragestellung, bei Bedarf in den eigenen vier Wänden.
Welche Möglichkeiten und Unterstützungsmaßnahmen gibt es, wenn ich mein Leben altersgerecht umstellen möchte oder muss? Die ASZ-Mitarbeiterinnen haben den Überblick. "Man kann sich allgemein beraten lassen zu Themen wie Wohnen, Pflege und Finanzen, ohne dass schon eine wirkliche Hilfesituation besteht", erklärt ASZ-Leiterin Melanie Ritter. "Eine wohl überlegte Entscheidung trifft sich besser, wenn die Situation noch nicht akut ist."
Auf Spurensuche
Wer sich präventiv – also vorsorglich – beraten lässt, sei entweder vorausschauend oder sage: "Mir geht es schlecht. Ich empfinde mein Leben als schwierig." In dieser Lage gehen die Beraterinnen mit den Menschen auf Spurensuche. Sie suchen Ansatzpunkte und finden gemeinsam die Themenfelder heraus, für die neue Lösungen geschaffen werden müssen. Die Beratung ist kostenfrei und die Sozialpädagoginnen unterliegen der Schweigepflicht.
Wem es keine Probleme bereitet, ins ASZ in die Tulbeckstraße 31 zu kommen, der kann sich selbstverständlich direkt vor Ort beraten lassen. Doch da das für andere Menschen schwierig sein kann, gibt es zusätzlich die präventiven Hausbesuche. "Die Kopplung von beidem macht sehr viel Sinn", hat Melanie Ritter festgestellt. Die Hausbesuche sind seit etwa einem Jahr im Westend fest etabliert und direkt ans ASZ angegliedert. Von der Landeshauptstadt München werden sie als Modellprojekt gefördert. Gedacht ist das Angebot für Menschen ab 75 Jahre, wenn ein Migrationshintergrund besteht, schon ab 60 Jahre.
Pläne schmieden
"Grundsätzlich wird unsere Beratung viel stärker in Anspruch genommen als früher", sagt Melanie Ritter. "Auch die Hausärzte im Viertel kennen unser Angebot und weisen darauf hin." Sie wünsche sich jedoch, dass sich mehr Menschen frühzeitig mit dem Thema auseinandersetzen: "Spätestens ab dem Jugendalter sind wir mit Plänen beschäftigt. Wir sollten nicht aufgeben Pläne zu schmieden – für das Geschenk, alt werden zu dürfen."
Die vielfältigen Angebote des ASZ Westend (Tulbeckstraße 31) sind im Internet unter www.asz-westend.de beschrieben. Das freundliche Team freut sich auf die Kontaktaufnahmen unter Telefon (089) 54030820 oder den persönlichen Besuch. Die Öffnungszeiten sind: Montag 10.30 bis 17 Uhr, Dienstag, Mittwoch und Donnerstag 9 bis 17 Uhr, Freitag 9 bis 15 Uhr.
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