Neu aufgestellt
Neuer Vorstand der SPD Planegg: "Wir wollen unser Profil schäften"
Der Ortsverband der SPD in Planegg ist mit 72 Mitgliedern nicht die zahlenmäßig stärkste Gruppierung in der Gemeinde. Doch stellt die SPD den Bürgermeister und die Mehrheit im Gemeinderat und ist damit ein echtes politisches Schwergewicht. Mit dem neuen Vorstand unter Führung von Ulrich Braun will die SPD nun ihr Profil schärfen, mit den Bürgern ins Gespräch kommen, politische Akzente setzen und den Generationswechsel vorbereiten – das sind viele Vorhaben auf einmal für den Neuling Braun und seinen Vorstand.
„Die Zeit nach der Kommunalwahl war sowieso als Konsolidierungszeit gedacht“, erklärte dazu Braun während eines Pressegesprächs. „Da sollte ein neuer Kandidat für das Bürgermeisteramt aufgebaut werden und der Umbruch im Ortsverband vollzogen werden. Mit dem Tod von Annemarie Detsch ist dieser Prozess beschleunigt worden. Nun bin ich der Moderator für diese Umbruchszeit.“
Kommunale Ideenwerkstatt in Vorbereitung
Der 51-jährige evangelische Theologe ist seit 2001 Mitglied in der SPD, war jedoch in keinem bisherigen Ortsverband in Ämtern aktiv. „Das hatte zum einen mit unseren vielen Umzügen zu tun, zum anderen damit, dass unsere drei Kinder in den letzten Jahren viel zu klein waren, als dass wir uns neben dem Beruf noch viel engagieren konnten.“ In Planegg ist die Familie seit zwei Jahren. Ehefrau Petra Schwille ist Direktorin im Max-Planck-Institut für Biochemie. Braun arbeitet dort in der Rechtsabteilung der Gesamtverwaltung.
„Mich hat Annemarie Detsch für den Ortsverband rekrutiert“, so Braun. Ihren aufmerksamen Blick für Alltagsprobleme und für größere Notwendigkeiten, ohne sich dabei allzu wichtig zu nehmen, solle ihm als Vorbild dienen. Außerdem könne er sich auf erfahrene Genossen im Vorstand, wie Roderich Peter, Roman Brugger, Peter Weber, aber auch junge Genossen wie Bela Bach oder Felix Kempf verlassen.
Bürgermeister braucht kritische Begleitung
Kooptierte Mitglieder im Vorstand sind Bürgermeister Heinrich Hofmann und Fraktionssprecherin Monika Schulz. „Beide brauchen den Input vom Ortsverband“, betonte Braun. „Die Partei muss Anträge an die Amtsträger stellen. Die gewählten Vertreter müssen diese abarbeiten. Und insbesondere der Bürgermeister braucht unsere kritische Begleitung. Hier müssen wir zurück zur Parteidemokratie finden. Auch diesen Prozess will ich moderieren.“
Das erste Highlight des neuen Vorstands steht bereits in diesem Jahr an. „Wir wollen einen kommunalpolitischen Tag als Ideenwerkstatt durchführen“, erklärte Brugger. „Damit wollen wir mit dem Ortsverband, mit Gemeinderäten und mit Gemeinderatskandidaten ins Gespräch kommen. Dieser direkte Austausch ist uns sehr wichtig.“
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