Frau an der Spitze
Verein Freiwillige Feuerwehr Planegg wählt neuen Vorstand
„Die Feuerwehr in Planegg ist super gut aufgestellt. Es macht Spaß, dabei zu sein.“ Die Führung der Freiwilligen Feuerwehr Planegg mit zweitem Kommandanten Bernd Budau, erstem Kommandanten Martin Heizer, Vereinsvorsitzender Sonja Stolz, Stellvertreter Martin Küßner sowie Jugendwart Markus Hugo (v.l.). (Foto: us)
Nach acht Jahren als Vereinsvorsitzender und mehr als 20 Jahren aktiver Vorstandsmitarbeit stellte sich Reinbold Scharf heuer nicht mehr zur Wahl als Vorsitzender des Vereins Freiwillige Feuerwehr Planegg e.V. (FFW). „Die Jungen sollen nachrücken“, hatte er bereits im Vorfeld zur Vereinswahl gesagt und den Generationswechsel im Feuerwehrverein aktiv vorangetrieben. Am Wahlabend ehrten ihn Bürgermeister Heinrich Hofmann und Kommandant Martin Heizer für sein Engagement als Vereinsvorsitzender sowie für 40 Jahre aktiven Dienst bei der FFW.
Seine Nachfolgerin als Vereinsvorsitzende ist die 36-jährige Sonja Stolz. Sie ist 2009 Mitglied bei der FFW Planegg geworden, gleich nachdem sie aus Köln ins Würmtal zog. Die Architektin beschäftigt sich beruflich mit vorbeugendem Brandschutz, „da hat mich der abwehrende Brandschutz einfach sehr interessiert. So bin ich zur Feuerwehr gekommen“, erzählte sie. In Planegg ist sie eine von zehn Frauen. Dass sie es nun gleich sogar an die Spitze des Feuerwehrvereins geschafft hat, freut sie sehr.
Das Wichtigste: Kameradschaft
„Die Wehr steht für alles Technische, der Verein hält die Leute beisammen und sorgt sich um das wichtige Drumherum: die Kameradschaft, die Jugendarbeit, die Weiterbildung und so weiter. Wir sind für das Vereinsleben im weitesten Sinne da“, so der neugewählte zweite Vorsitzende Martin Küßner. Als nächste Veranstaltungen stünden der Vaterschaftsfußball, das Damenkränzchen, Ausflüge und Jugendaktivitäten an. Auch der Fasching gehöre zum Aufgabengebiet, „also ein Heimspiel für eine rheinische Frohnatur aus Köln“, meinte er weiter.
Sie habe sich sehr, sehr gern zur Wahl gestellt, meinte Stolz. „Die Feuerwehr in Planegg ist super gut aufgestellt. Es macht Spaß, dabei zu sein.“ Ihre vier Jahre Amtszeit wolle sie dazu nutzen, „den Betrieb am Laufen zu halten, so wie es schon ist.“ Derzeit habe die FFW Planegg 130 Mitglieder, davon 95 aktive inklusive 19 Jugendliche. „Und die Jugendlichen stehen bei uns ganz besonders in der Aufmerksamkeit.“
Ab zwölf in die Jugendwehr
Derzeit wachse die Jugendgruppe, freute sich Jugendwart Markus Hugo. „Aber wir werben weiter. Jeder, der zwölf Jahre alt ist, ist bei uns willkommen.“ Alle zwei Wochen treffe sich die Gruppe. „Wir haben uns dafür einen wirklich schönen Raum hergerichtet mit Billardtisch, Sitzecke, Musikanlage. Der Spaß steht immer im Vordergrund bei den Jugendtreffen, auch wenn wir die Jugendlichen Schritt für Schritt an die Ausbildung heranführen. Die Jugendlichen sollen spielend lernen, damit prägt sich das Wissen ganz von allein ein.“
Im Alter zwischen 16 und 18 Jahren erfolgt die Grundausbildung oder modulare Truppausbildung, an deren Ende die volle Einsatzfähigkeit steht. „Fertig ist man mit seiner Feuerwehrausbildung aber nie“, so Kommandant Martin Heizer. „Da kommen ständig Weiterbildungen. Wir in Planegg haben mit dem Campus und der späteren U-Bahn sogar noch einige hundert Stunden Ausbildung zusätzlich zu absolvieren. Das fängt im Gefahrenstoffbereich an und hört bei den speziellen Einsatztaktiken und Tunneleinsätzen für die U-Bahn auf.“
Unschätzbarer Wert
Die FFW Planegg ist übrigens mit 143 Jahren eine der ältesten im Landkreis und steht mit elf Einsatzfahrzeugen gut ausgerüstet da. Nun stehen mittelfristig bis 2020 Investitionen „im siebenstelligen Euro-Bereich“ an, wie Bürgermeister Heinrich Hofmann erklärte, darunter zwei Mehrzweckfahrzeuge, zwei Löschfahrzeuge, ein Wechsellader und ein Abroll-Schlauch. Der Gemeinderat bewilligte die Investitionen. Hofmann: „Die Arbeit der Wehr hat für unsere Gemeinde unschätzbaren Wert. Unter Einsatz von Leib und Leben sorgen sich die Feuerwehrler ehrenamtlich für unser Wohl. Das ist nicht hoch genug zu würdigen.“
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