"Wir versuchen, das Bundesamt zu überzeugen"
Bürgermeisterin Christine Strobl will Finanzierung der Integrationskurse fortführen
Unsere Frage: "Die Kinderbetreuung für Mütter, die Integrationskurse besuchen, soll im Herbst eingestellt werden. Aber wie sollen Migrantinnen denn Deutsch lernen, wenn sie niemanden haben, der sich während der Kurszeiten um ihre Kinder kümmert?"
Bürgermeisterin Christine Strobl antwortet:
"Auch wir waren von der Ankündigung des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge (BAMF), die integrationsbegleitende Kinderbetreuung einzustellen, sehr überrascht.
Die Landeshauptstadt München unternimmt bereits seit 2010 erhebliche Anstrengungen, um bei der Kinderbetreuung eine hohe pädagogische Qualität unter Berücksichtigung der Vorschriften (z.B. Sozialgesetzbuch VIII und Bayrisches Kinderbildungs- und Betreuungsgesetz) zu gewährleisten.Dabei haben wir bei der integrationsbegleitenden Kinderbetreuung ein besonderes Augenmerk auf das speziell konzeptionierte Projekt 'Schule mal anders. Mama lernt Deutsch' gelegt. Ein besonders niedrigschwelliges Angebot, bei dem Mütter an der Schule Deutsch lernen, an der ihre älteren Kinder zur gleichen Zeit am regulären Unterricht teilnehmen. Diese Art der Betreuung ist für viele Mütter Motivation an Deutschkursen teilzunehmen.
Unsere Erfahrungen zeigen zudem, dass sich der Besuch eines 'Mama lernt Deutsch'-Kurses auch langfristig auf Kinder und Mütter sehr positiv auswirkt. Die Kinder besuchen später reguläre Betreuungseinrichtungen und die Mütter behalten den aufgebauten Kontakt mit der Schule bei und nehmen aktiv am Schulleben ihrer Kinder teil.
Von daher versuchen wir derzeit über verschiedene Wege, das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge davon zu überzeugen, die Finanzierung der Kinderbetreuung gerade mit dem Kursformat 'Schule mal anders' beizubehalten. Selbstverständlich prüfen wir parallel dazu mit den verschiedenen Integrationskursträgern und mit mit der Integrationsthematik befassten städtischen Stellen weitere Lösungen."
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