Wer macht mit?
Der Verein "Kultur in Hadern" sucht Mitstreiter
Lesungen, Reisen, Konzerte - es ist viel los in Hadern. Seit 25 Jahren bietet der Verein Kultur in Hadern e.V. ein abwechslungsreiches Programm an. Doch der Fortbestand des Vereins ist in Gefahr. Es gilt, einen Generationenwechsel zu vollziehen.
Unterstützer sind gefragt
Nach dem Tod des Vorstandsvorsitzenden Volker Wettmann vor zwei Jahren und des Geschäftsführers Franz Bock in diesem Jahr haben Christa Hennings (78) und Dorothee Drescher (76) den geschäftsführenden Vorstand übernommen. Aus Altersgründen möchten sie jedoch im kommenden Frühjahr nicht mehr für dieses Amt kandidieren. Jetzt sind Unterstützer, Kulturfreunde, Visionäre dringend gefragt. Kurz: "Wir suchen jemanden, der den Verein nach außen repräsentieren möchte", sagt Christa Hennings. Vor 25 Jahren hat sie gemeinsam mit Dorothee Drescher Kultur in Hadern e.V. gegründet. Getrieben von der Liebe zur Kultur, der Freude am Umgang mit Menschen und viel Kommunikationsgeschick haben sie ein umfrangreiches Netzwerk aufgestellt. Inzwischen zählt der Verein 280 Mitglieder. Da Kultur in Hadern e.V. keine eigenen Veranstaltungsräume hat, kooperiert er unter anderem mit der Stadtbibliothek Hadern, der Volkshochschule, der Derksen-Schule, dem Augustinum München-Neufriedenheim sowie Schulen und Kirchen. Manchmal greift das Netzwerk sozusagen auch ineinander über. Bestes Beispiel dafür ist Heike Detgen, Bibliothekarin in der Stadtbibiliothek Hadern und gleichzeitig beim Kulturverein zuständig für die Öffentlichkeitsarbeit. Unterstüzt wird der Verein vom Kulturreferat der Stadt München.
"Man kann hier einiges bewegen"
Nun geht es um den Fortbestand des Vereins. "Es wäre schade, wenn dieser erfolgreiche Stadtteil-Kulturverein nicht weitergeführt werden könnte", sind sich Christa Hennings und Dorothee Drescher einig. Doch was sollte ein potentieller Kandidat für das Amt des Vorsitzenden mitbringen? "Natürlich Interesse am kulturellen Leben in unserem Stadtteil", sagt Hennings. "Wir bieten der Person, die sich für den Vorsitz interessiert, die Möglichkeit, sich ins Vereinsleben einzubringen, hier aktiv mitzugestalten und weiterzuentwickeln und den Verein nach außen zu vertreten." Und Dorothee Drescher ergänzt: "Man kann hier wirklich einiges bewegen."
"Niemand ist allein"
Christa Hennings und Dorothe Drescher wollen sich zwar aus der Führungsebene zurückziehen. "Das bedeutet aber nicht, dass wir hier jemanden ins kalte Wasser schmeißen", sagen sie. "Wir werden natürlich auch weiterhin für den Verein da sein und mithelfen." Man bekomme über diese Arbeit ganz wunderbare Kontakte, lerne Menschen aus dem Stadtviertel und andere Vereine kennen. "Und man trifft Künstler, die man sonst so wahrscheinlich nicht treffen würde", sagt Dorothee Drescher. Mal mit einem Django Asül oder Andreas Giebel hinter der Bühne zu sprechen, sei doch etwas Besonderes.
Zugegeben: Man braucht etwas Zeit für diese ehrenamtliche Tätigkeit. "Das Programm muss erstellt und gedruckt, Plakate aufgehängt und Vorverkaufsstellen mit Tickets bestückt werden", so Christa Hennings. "Wir haben aber einen festen Stamm an Mitgliedern, die mithelfen. Niemand ist allein, es gibt viele Schultern, die das mittragen." Für das Amt des Vorsitzenden könne sie sich zum Beispiel jemanden vorstellen, der gerade in Rente gegangen ist, so Hennings. "Der Wechsel von der Arbeit in den Ruhestand kann ja sehr hart sein, da wäre diese Tätigkeit ideal."
Infotreff am 4. November
Die beiden Gründungsmitglieder hoffen nicht nur auf Nachfolger, die das Amt des Vorsitzenden und dessen Stellvertreter übernehmen wollen, sondern auch auf Menschen, die sich gerne miteinbringen. Deswegen lädt Kultur in Hadern e.V. am Freitag, 4. November, zu einer Informationsveranstaltung ein, in der der Verein vorgestellt wird und die Besucher ihre Ideen einbringen können. Beginn ist um 19 Uhr im Guardini90 (Haderner Stern).
Dieser Veranstaltungen sollen sich zwei Workshops anschließen, in denen konkrete Inhalte mit Interessierten im Detail besprochen werden. Jeden Dienstag von 16 bis 18 Uhr besteht zudem die Möglichkeit, sich im Guardini90 mit Vertretern des Kulturvereins auszutauschen. "Da kann jeder vorbeikommen und sich informieren."
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