Verstehen zwischen Mensch und Hund
"Mensch-Hund-Teams" der Johanniter helfen an Demenz erkrankten Menschen
Seit Langem ist die positive Wirkung von Hunden auf Menschen bekannt – in München kommt sie als Dienst der Johanniter Senioren und Menschen mit Demenz zu Gute. Was zunächst mit losen, ungeplanten Kontakten zwischen Mensch und Hund in Amerika begann, entwickelte sich zur geplanten tiergestützten Interaktion. Diese wundervolle Interaktionsform kam vor gut 50 Jahren nach Deutschland und ist mittlerweile aus vielen Bereichen nicht mehr wegzudenken.
Doch was genau passiert da eigentlich zwischen Mensch und Hund? Menschen haben von Geburt an den Wunsch, mit Lebendigem in Kontakt zu treten, so sagt es die Biophilie-Theorie. Bei gesunden Menschen ist dieser Kontaktwunsch ebenso vorhanden, wie bei Menschen mit Demenz. Genau das machen sich die ehrenamtlichen "Mensch-Hund-Teams" der Johanniter bei tiergestützten Einsätzen zu Nutze.
Hunde sind Spezialisten auf dem Gebiet der nonverbalen, empathische Kommunikation. Das heißt, sie reagieren auf die Gefühle und die Mimik und Gestik des Menschen. Dadurch kommt es zu einem „Verstehen“ zwischen Mensch und Hund, auch wenn die verbale Kommunikation sehr eingeschränkt ist. Durch Streicheln des Hundes kommt es zur Ausschüttung vieler „Glückshormone“ wie dem Bindungshormon Oxytocin. Ein Spiel mit dem Hund regt zur Kommunikation, zum Aktivwerden und Planen von Handlungen ein. Allesamt Bereiche, die bei Demenzerkrankungen betroffen sind.
Ausgebildete Ehrenamtliche und ihre Hunde im Hundebesuchsdienst und der Demenzbetreuung stellen also einen wohltuenden Kontakt her und bringen Abwechslung in den Alltag des Menschen. Seit 2013 gibt es das Projekt „Hunde im Besuchsdienst“ bei den Johannitern und seit 2018 auch das Projekt „tiergestützte Demenzbetreuung“. In beiden Projekten werden speziell für den jeweiligen Einsatz geschulte "Mensch-Hund-Teams" eingesetzt. Das Angebot richtet sich an Senioren in deren Lebensumfeld. Egal ob sie zuhause leben oder in einer Einrichtung, egal ob sie gesund oder an Demenz erkrankt sind – der Besuch wird sehnsüchtig erwartet und die Senioren verbringen eine gute Zeit mit den "Mensch-Hund-Teams". Mehr über die tiergestützten Angebote der Johanniter erfährt man bei Angela Tang unter der Rufnummer 089 374104-600 bzw. angela.tang@johanniter.de.
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