Verdrängt Ganztag etablierte MiTas?
SPD sieht offene Ganztagsangebote skeptisch
Stadträtin Beatrix Zurek erklärt, inwiefern der SPD die Einführung offener Ganztagsangebote an Grundschulen Sorgen macht:
Keine Fördermittel
"Ab nächstem Schuljahr können auch Grundschulen offene Ganztagsangebote einführen, das hat der Freistaat beschlossen. Ein Aspekt bereitet der SPD-Fraktion dabei Sorgen. Die neuen Regelungen sehen vor: Grundschulen, die sich für offene Ganztagsangebote entscheiden, erhalten keine Fördermittel mehr für bereits bestehende Mittagsbetreuungen. Etablierten Angeboten droht also, verdrängt zu werden.
700 neue Plätze in MiTas
Das sehen wir kritisch, weil es in München an nahezu jeder Grundschule Angebote für die Mittagsbetreuung gibt. 700 neue Plätze kommen allein im bevorstehenden Schuljahr hinzu. Diese Angebote gehen qualitativ und quantitativ teils sogar über den Standard hinaus, den der offene Ganztag bieten würde. Es gibt Gruppen, die nachmittags, freitags und selbst in den Ferien am Start sind.
Betreuung darf nicht schlechter werden
Deshalb hat die Rathaus-SPD Anfang August in einem Antrag gefordert: Keine Abstriche bei den Ganztagsangeboten! Die Stadt soll sicherstellen, dass sich die Betreuung an den Grundschulen nicht verschlechtert.
Es darf nicht passieren, dass ein offenes Ganztagsangebot für eine einzige Gruppe am Schluss eine Mittagsbetreuung mit mehreren Gruppen ausknockt, nur weil diese plötzlich keine Förderung mehr erhält. Das wäre fahrlässig! Für solche Verdrängungsmechanismen ist der Betreuungsbedarf in unserer Stadt definitiv zu groß.
SPD für "gebundenen" Ganztag
Grundsätzlich hält die SPD den offenen Ganztag nicht für die beste Lösung, weil der Unterricht dabei nur vormittags stattfindet und der Nachmittag mit Hausaufgaben und Freizeitangeboten gefüllt wird. Nur der 'gebundene Ganztag' verteilt Übungs-, Lern- und Erholungszeiten gleichmäßig über den Tag. Das ist für die Konzentrationsfähigkeit der Kinder besser."
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