Unbeliebte Untermieter
Vorbeugen und behandeln: Haustiere vor Parasiten schützen
Parasiten im Fell oder auf der Haut von Haustieren sind nicht nur lästig für Mensch und Tier, sondern können unentdeckt auch richtig gefährlich werden. "Zu den häufigsten Untermietern gehören Flöhe, Milben und Zecken", weiß Judith Brettmeister vom Tierschutzverein München. "Sie nisten sich im Fell unserer Lieblinge ein und saugen ihr Blut oder ernähren sich von den Hautschuppen. Auf Dauer können sie ein Haustier schwer krank machen; die Symptome reichen von Juckreiz über Entzündungen bis hin zu großflächigem Haarausfall und in schweren Fällen sogar Blutarmut. Zudem können Zecken mit ihrem Speichel gefährliche Krankheiten übertragen. Also gilt es, während der warmen Jahreszeit täglich das Fell seines Lieblings auf Parasiten zu kontrollieren und bei Befall so schnell wie möglich zu handeln."
Je nachdem ob das Haustier von Flöhen, Milben oder Zecken befallen ist, gibt es unterschiedliche Präventions- und Behandlungsmöglichkeiten. "Daher sollte man erstmal herausfinden, um welche Parasiten es sich handelt", rät die Tierschützerin.
Was ist was?
Flöhe sind zwischen 1,5 und 4 mm kleine Tierchen, die sich mit ihrem Mundwerkzeug in die Haut bohren und vom Blut ernähren. An weniger behaarten Stellen sind sie mit bloßem Auge sichtbar. "Wer auf Nummer sicher gehen möchte, sollte sein Haustier mit einem Flohkamm durchbürsten und diesen auf einem Stück Küchenpapier ausklopfen. Fallen schwarze Krümel heraus, diese verreiben. Verfärbt sich dabei das Tuch, handelt es sich um Flohkot. Um die Untermieter zu vertreiben, sollte so schnell wie möglich ein Flohhalsband oder ein Spot-on-Präparat besorgt werden. Man findet sie in Drogeriemärkten oder bei Zoofachhändlern. Regelmäßig angewendet, schützen sie zuverlässig vor erneutem Flohbefall."
Zecken hingegen haben acht Beine und man erkennt sie an ihrer rotbraunen oder schwarzen Färbung; vollgesogen mit Blut sehen sie eher stahlblau aus. "Sie gelten als Überträger schwerer Krankheiten. Während die Hirnhautentzündung nur für Menschen gefährlich ist, können Haustiere an Borreliose, Ehrlichiose oder auch der lebensbedrohlichen Babesiose erkranken. Um sein Tier zu schützen, sollte man es im Frühling nach jedem Freigang gründlich untersuchen. Auch hier helfen Spot-on-Präparate oder Halsbänder vom Tierarzt sehr zuverlässig gegen den Befall", versichert Brettmeister.
Im Gegensatz zu Flöhen und Zecken sind Milben so klein, dass sie mit dem bloßen Auge nicht sichtbar sind. "Meist saugen diese Parasiten Blut im Gehörgang und sorgen damit bei den Haustieren für einen unerträglichen Juckreiz", klärt die Tierschützerin auf. "Ist ihr LIebling nur noch mit Kratzen beschäftigt, kann kaum schlafen und wirkt gestresst, kann es sich um einen Milbenbefall handeln. Bei Ohrmilben sind zudem schwarze Krümel am Ohr erkennbar. Am schlimmsten sind aber Räudemilben; erfolgt keine Behandlung, kann Räude tödlich ausgehen. Es gibt zwar auch gegen Milben Spot-on-Präparate, aber man sollte grundsätzlich zum Tierarzt gehen, um die Art und Schwere des Befalls festzustellen und mit den richtigen Medikamenten gezielt gegenzuwirken!"
Wer sich unsicher ist, warum sein Tier sich ständig kratzt, sollte immer den Weg zum Tierarzt einschlagen. "Oft kann es sich auch um eine Mittelohrentzündung oder ganz andere (Haut-)Probleme handeln, die dann mit den Tiergesundheits-Experten abgeklärt werden sollten", lautet der Tipp der Tierschützerin.
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