Tourentipps: Die schönsten Radlstrecken und Wanderwege
Rodeln am Spitzingsee auf der Oberen Firstalm
Einige können ihn schon kaum erwarten: Den ersten richtigen Schnee, der endlich liegen bleibt und München in eine traumhafte, weihnachtliche Winterlandschaft verwandelt. Besonders die Kleinen freuen sich schon auf abenteuerliche Schlittenfahrten und lustige Schneeballschlachten mit Freunden und den Eltern. Doch leider werden sie sich wohl noch etwas gedulden müssen, denn in der Landeshauptstadt ist vorerst kein Schnee in Sicht.
Für diejenigen, die nicht länger warten wollen, haben Sonja Ullrich vom SamstagsBlatt, Max Eichstädter und der 5-jährige Alessio den perfekten Tourentipp: Rodeln am Spitzingsee. Die drei haben sich zusammen mit Hündin Leoni aufgemacht, um den Ausflugsort auf den Schwierigkeitsgrad der Wander- und Rodelstrecken sowie Einkehrmöglichkeiten zu testen.
Start am Spitzingsattel
"Der Ausflugsort ist von München aus mit dem Auto in einer knappen Stunde erreichbar", erklärt Sonja Ullrich. "Den Wagen haben wir auf einem privaten und daher gebührenpflichtigen Parkplatz am Spitzingsattel abgestellt. Hier begann unsere Tour."
Der Spitzingsattel befindet sich im Landkreis Miesbach im Mangfallgebirge, ungefähr sieben Kilometer Luftlinie nördlich der Grenze zu Österreich. Das Nordufer des Spitzingsees ist nur wenige hundert Meter vom Spitzingsattel entfernt. Der See liegt auf 1084 Metern Höhe, ist mit einer Fläche von 28,3 Hektar der größte Hochgebirgssee Bayerns und im Sommer wie Winter ein beliebtes Naherholungsgebiet für Naturfreunde.
Vom Parkplatz aus zweigt noch vor der Abfahrt zum Spitzingsee ein präparierter Forstweg zur Oberen Firstalm ab, die auf 1375 Metern Höhe liegt. "Der Aufstieg dauert ungefähr 45 Minuten, man muss 250 Höhenmeter bewältigen", fasst Max Eichstädter zusammen. "Aber der Weg ist einfach und bei unserem Ausflug waren die Schneeverhältnisse super. Allerdings sollte man beim Aufstieg sehr achtsam sein, da Rodler entgegenkommen können", lautet der Rat des erfahrenen Wanderers.
Berggasthof Obere Firstalm
Am Ziel angekommen, kann man auf der Oberen Firstalm erst einmal verschnaufen. Die Alm gilt als eine der bekanntesten Berggasthöfe in den bayerischen Alpen und hat im Winter und bei guten Rodelverhältnissen täglich von 10 bis 22 Uhr geöffnet. "Man kann sogar zum Abendessen hinauf wandern und im Dunkeln mit dem Schlitten wieder runter fahren", sagt Sonja Ullrich begeistert und ist sich sicher: "Für Kinder ist das ein ganz besonderes Erlebnis."
Doch auch Übernachtungen und somit mehrtägige Ausflüge, bei denen man die gesamte Umgebung erkunden kann, sind möglich. Die Alm hat 17 kleine, einfache Hüttenzimmer und drei Schlaflager mit bezogenen Betten, Duschen und Toiletten befinden sich außerhalb der Zimmer.
Die Speisekarte des Berggasthofs ist sehr umfangreich, auf einer Tageskarte für Wanderer werden regelmäßig wechselnde Speisen, darunter auch bayerische Hüttenklassiker angeboten; doch auch speziellere Essenswünsche wie Grill, Fondues, Spanferkel, Menüs und Buffets können erfüllt werden.
"Bei schönem Wetter kann man sich auf die Terrasse setzen und die schöne Aussicht genießen", schlägt Max Eichstädter vor. "Wem der Aufstieg jedoch noch nicht gereicht hat, kann in der Spur noch weiter zum Stümpfling. Der Berg liegt 1506 Meter über dem Meeresspiegel."
Auf den Rodel, fertig, los!
Das Spannendste an dieser Tour ist sicherlich die lange Abfahrt. Schlitten können bei der Oberen Firstalm für 4 Euro ausgeliehen werden. Die ersten paar Meter nach der Hütte müssen zwar noch marschiert werden, aber dann heißt es: Auf den Rodel, fertig, los! Damit der Ausflug sicher gelingt, geben die Naturfreunde noch einige Tipps mit auf den Weg.
"Natürlich sollte man warme Kleidung anziehen. Mütze und Handschuhe sind ein absolutes Muss", rät Sonja Ullrich. "Auch festes Schuhwerk ist wichtig. Bei Kindern ist das Tragen eines Helmes sicherlich nicht verkehrt." Zudem solle man stets bremsbereit sein, da einem aufsteigende Rodler sowie Versorgungsfahrten mit dem Unimog oder Personenkleinwagen entgegenkommen könnten. "Wer die Abfahrt bei Dunkelheit bewältigen möchte, sollte eine Stirnlampe benutzen. Die gibt es auch auf der Alm für 3 Euro zum Ausleihen", so Max Eichstädter.
Außerdem sei es wichtig, nicht zu knapp hintereinander zu fahren und im Falle eines Sturzes so schnell wie möglich samt Schlitten an die Seite der Rodelbahn zu gehen, um sich und Herunterfahrende nicht zu gefährden. "Am Ende der Bahn muss man vorsichtig sein, denn dort ist eine Schranke. Ausgeliehene Schlitten können hier einfach wieder abgestellt werden", erklärt Sonja Ullrich.
Für wen ist die Tour geeignet?
"Die Rodelstrecke ist für Familien mit kleinen Kindern und Hundebesitzer absolut geeignet", versichert Max Eichstädter und Sonja Ullrich fügt hinzu: "Der 45-minütige Aufstieg bei gemächlichem Tempo ist nicht sonderlich beschwerlich und bei der Abfahrt muss man sich keine Sorgen machen, da es keine steilen oder gefährlichen Streckenabschnitte gibt. Alessio und Hündin Leoni waren vom Ausflug absolut begeistert und hatten den ganzen Tag ungemein viel Spaß."
Copyright: Wochenanzeiger Medien GmbH