„Street, Drugs & Love“
Filmprojekt mit Profis im Jugendtreff Neuaubing
Begeisterung bei Eltern Jugendtreffteam und den Freunden der jungen Schauspielerinnen und Schauspieler anlässlich der Premiere von „Street, Drugs & Love“ im Jugendtreff Neuaubing (Wiesentfelser Str. 57) – der Film erhält viel Beifall, die Zuschauer loben ihn als gut gelungen. Der Film ist das Ergebnis eines Kooperationsprojektes des Jugendtreffs Neuaubing unter der Trägerschaft des Kreisjugendrings München-Stadt mit dem Kulturreferat München, mit finanzieller Unterstützung durch den Elephants Club.
Geleitet wurde das Filmprojekt von zwei Profis: Die Produktionsleitung hatte Sabine Kistler, Schauspielerin und Psychodrama-Psychotherapeutin, übernommen, Kamera und Regie André Settembrini, Regisseur, systemischer Gruppendynamiker und Psychodramatiker. Mit 22 Jugendlichen im Alter zwischen 14 und 18 Jahren, die von Jugendtreffleiterin Zübeyde Yilmaz-Dursun und ihrem Team ausgewählt worden waren, haben die beiden Profis über drei Monate hinweg gearbeitet und gemeinsam mit ihnen eine spannende, berührende Geschichte entwickelt.
Simple Ausrüstung
Gedreht wurde mit einer ganz simplen Ausrüstung, es gab nur eine Kamera und einfache Scheinwerfer. Die Arbeitstreffen fanden fast immer ganztägig an Sonn-, Feier- und Ferientagen statt. Begonnen wird das Projekt, das von Sabine Kistler und Andre Settembrini bereits im Westend und schon einmal mit jüngeren Kindern in Neuaubing durchgeführt wurde, mit einem Gesprächskreis. „Wir fragen die Kinder nach ihrer Traumrolle, sie dürfen bei uns alles spielen, was sie wollen und was ihnen einfällt – und dann geht es Ruckzuck“, erklärt Sabine Kistler.
Auch diesmal habe sich wieder bestätigt, dass es ausgesprochen zielführend sei, die Jugendlichen sämtliche Spielwünsche, gerade auch die destruktiven im Bereich Drogenkonsum, Kriminalität oder Gewalt durchspielen zu lassen, bis sie von selbst zu dem kommen, was ihnen eigentlich gemäß sei: „Die wollen letztendlich weder Gewalt noch Tod in ihrem Leben und damit auch in ihrem Film. Sie wollen Liebe, Freude, Glück, Lösungen, eine sinnvolle Tätigkeit – und vor allen Dingen leben!“, betont Sabine Kistler, deshalb gebe es bei den Filmen am Schluss eigentlich immer ein „totales Happy End“. Damit sich die Mitspieler dieses immer wieder vergegenwärtigen können, erhielt jeder der Jugendlichen bei der Premiere eine DVD des Filmes.
Schwierige Bedingungen
„Diese 22 Jugendlichen, die den Jugendtreff Neuaubing besuchen, manche täglich, wachsen unter sehr schwierigen privaten Bedingungen auf – alle mit Migrationshintergrund, teilweise abwesende Elternteile durch Trennung oder Tod, Arbeitslosigkeit der Eltern, Kriminalität von Eltern und/oder Geschwistern, mangelnde Sprachkenntnisse der Eltern, Überforderung der Eltern, viele Geschwister auf engem Lebensraum, Armut, schlechteste Aussichten auf Ausbildungsplätze wegen schlechter Hauptschulabschlüsse abgebrochene Ausbildung“, lautet das Resümee von Frau Kistler: „Sie haben trotz all dieser Schwierigkeiten positive Lösungen entwickelt – die Lebensfreude, die Hoffnung, die Liebe und Freundschaft siegen in diesem Film.“
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