Spielen überwindet Grenzen
Weltkindertag mit mehr als 50 Mitmachangeboten
Am Biergartentisch unter dem gelben Zeltdach herrschte Gedränge. Eifrig schnitten Kinder Obst und fädelten Trauben und Äpfel zu Fruchtspießen auf. „Vor dem Kochen Hände waschen“, mahnte Betreuer Tom von der Spiellandschaft Stadt und teilte Kochmützen aus Papier an die Kinder aus. Daneben, auf dem freien Platz des kiesigen Baufelds in Freiham, tunkten Kinder an Stöcken befestigte Schnüre in Seifenwasser und ließen Riesenseifenblasen entstehen. Die schillernden Blasen schwebten lautlos durch die Lüfte, um plötzlich zu zerplatzen. Die Arbeitsgemeinschaft Spiellandschaft Stadt, das Stadtjugendamt und das Jugendkulturwerk hatten zum diesjährigen Weltkindertag in den Stadtteil Freiham eingeladen. Unter dem Motto „Spielen überwindet Grenzen“ hatten mehr als 40 Einrichtungen, Vereine und Institutionen, die sich mit Kindern beschäftigen, zu diversen Spielstationen eingeladen.
Gehämmert, geklebt, geschnitten
An den vielen Tischen rund um die Clarita-Bernhard-Straße wurde eifrig gesägt, gehämmert, geklebt und geschnitten. Dazu gab es Informationen – auch zum Mitnehmen. So erfuhren die Kinder während sie Schatzkisten bastelten beim Büro der Kinderbeauftragten, dass es eigene Kinderrechte gibt. Bei „Frauen helfen Frauen“ durften die Besucher Schutzengel bemalen und konnten kindgerecht gestaltete Broschüren mitnehmen, in denen „Gewalt“ thematisiert wurde. Um Kinder mit Ideen für ihren Stadtteil wurde am Stand von „Lasst uns mal ran“ geworben. Andere Einrichtungen hatten Flyer mit ihren Freizeitangeboten dabei.
Für die kleinen Besucher herrschte die Qual der Wahl. Sie konnten aus rund 50 unterschiedlichen Angeboten wählen. Sich von Bertram, dem Wanderer, ein Märchen erzählen lassen oder lieber skaten und jonglieren? Einen Linolschnitt anfertigen, die solarbetriebene Autorennbahn ausprobieren oder beim Radlcheck sein Fahrrad überprüfen lassen? Und dann gab es noch die Clownin, den Luftballonstand und die vielen Geschicklichkeitsparcours. Auch der Bezirksausschuss 22 war mit einem Stand vertreten. „Schön, dass der Weltkindertag in Freiham stattfindet, so wird der Stadtteil allmählich bekannter“, freute sich Bezirksausschussvorsitzender Sebastian Kriesel. Seine Kollegin, die Kinderbeauftragte im BA, Christina Stelzer, wurde inzwischen vom zwölfjährigen Adrian und Praktikantin Hannah, Kinderreporter des KIDS Informationsdienstes, und Pomki, interviewt. Geduldig erklärte sie ihre Aufgaben und lud zum nächsten Kinder- und Jugendforum am 21. Oktober ein.
Zu einem besonderen Fototermin konnten die kleinen Besucher am Rand des Baufelds gehen. Ausgestattet mit einer goldenen Papierkrone, einem Zepter und Umhang nahmen sie vor dem Fotografen auf dem Thron Platz. „Was würdest du dir wünschen, wenn du König dieser Baufläche wärst?“, lautete dann die Frage. Die Antworten wie „ein Königshaus“, „Fußballer werden“, aber auch ganz einfach „Pfannkuchen“ schrieben die Betreuerinnen auf eine Tafel. Die Kinderwünsche werden auf dieser freien Fläche aber wohl nicht erfüllt werden können. Kriesel informierte, dass hier Investoren für ein Biotech-Gewerbe gesucht werden.
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