Schauspielstudenten gehen neue Wege
Abschlussprojekte werden öffentlich aufgeführt
Die Schauspielstudenten der Neuen Münchner Schauspielschule (NMS) erspielen sich neue Räume. Als Gäste des Kösk, des temporären Kulturzentrums im Westend (Schrenkstr. 8), entwickeln sie mit dem Regisseur Vincent Kraupner ihre Version der szenischen Collage "Angriffe auf Anne" nach Texten von Martin Crimp. Das Stück des englischen Dramatikers beschäftigt sich mit der Frage, wie man einer Person habhaft werden kann, über die man nur Dinge weiß, die andere über sie sagen. Was macht das mit einer Person, die auf diese Weise umrissen wird? Was passiert, wenn die unterschiedlichen Informationen, die man über einen Sachverhalt bekommt, sich widersprechen oder ein völlig absurdes Bild ergeben?
Offene Probe
Am Freitag, 9. Oktober, um 20 Uhr können Schauspielinteressierte bei einer offenen Probe mit dem Regisseur Vincent Kraupner Einblick in die Figurenarbeit erhalten. Die Besucher erwartet zu diesem Zeitpunkt kein fertiges Stück, sondern eine offene Versuchsanordnung. Die Schauspielstudenten erhalten dadurch eine neue Perspektive auf ihren aktuellen Arbeitsstand. Der Eintritt ist frei.
Neu ist nicht nur die offene Probe, sondern auch der Ort, den sich die Absolventen der NMS für die Aufführungen ausgesucht haben. Bisher fanden die Abschlussprojekte nur vor ausgewähltem Publikum in der Schauspielschule statt, jetzt stellen sich die jungen Künstler im Theater Drehleier (Rosenheimer Str. 123) der Öffentlichkeit vor. Dort hat "Angriffe auf Anne" am 22. Oktober um 20 Uhr Premiere. Und bereits am 15. Oktober um 20 Uhr startet in der Drehleier das zweite Schauspielprojekt, das die Absolventen der NMS erarbeitet haben: "Victor oder Die Kinder an die Macht" von Roger Vitrac ist eine surrealistische Groteske aus dem 20. Jahrhundert, in der Witz und Desaster ganz nah beieinander liegen.
Karten für beide Stücke gibt es online unter www.theater-drehleier.de, telefonisch unter (089) 482742 und nach Verfügbarkeit an der Abendkasse.
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