Reisswolf - Eine Vernichtung in Akten
Sigi Zimmerschied
Der Mensch wird erst zum Menschen durch eine Aktennotiz. Und seine Existenz endet mit der Vernichtung der Akte. Quod non est in actis, non est in mundo (Was nicht in den Akten ist, ist nicht in der Welt). So dachten schon die alten Römer. So denkt auch Adalbert Stauber, Fahrer einer Aktenvernichtungsfirma. Das mache alle gleich, sagt er, zumindest vor ihm. Das sei gelebte Demokratie. Das sei angewandter Humanismus. Ein schöner Beruf. Hebamme und Bestatter, Verwalter und Henker zugleich.
Adalbert Stauber ist ein Reisswolf deutscher Art. Und weil Sparen zur Zeit ganz wichtig ist, steigt Stauber mit seiner Stablampe in den Aktenvernichtungskeller. Dort entdeckt er die Gefahr, die auf uns alle lauert: Werden wir alle zu kleinen Erpressern? Adalbert Stauber ist am Ende ein in die Enge getriebener Reisswolf. Das Publikum vor sich. Wer möchte sich das schon entgehen lassen?
Alle Interessierte können für Samstag, 29. September, 20 Uhr Plätze im Planegger Kupferhaus (Feodor-Lynen-Straße 5) reservieren. Karten für die Vorstellung gibt es unter anderem beim Ticketservice des Werbe-Spiegel-Verlags (Fürstenrieder Straße 9, Tel. 54655115) und unter www.muenchenticket.de.
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