Realschulabschluss muss gestärkt werden
Verband Deutscher Realschullehrer spricht über Notwendigkeit weiterer Stärkung
Der Realschulabschluss ist eine gute Basis und auch immer beliebtere Variante für einen erfolgreichen Start in das Berufsleben. "Die Menschen in unserem Land haben den Wert der qualitativen mittleren Bildung erkannt", sagt Jürgen Böhm, Bundesvorsitzender des Verbandes Deutscher Realschullehrer (VDR). Deutschlandweit ist der Realschulabschluss ein immer stärker nachgefragter allgmeinbildender Abschluss.
Einseitige Orientierung auf akademische Abschlüsse
"Zunehmend erkennen auch die Verantwortlichen in unserem Land, dass die einseitige Orientierung auf akademische Abschlüsse und das 'Abitur für alle' in eine Sackgasse geführt hat", erklärt Böhm nach Geprächen mit mehreren Kultusministern. Vorreiter sind Rheinland-Pfalz und Sachsen: Hier gibt es eine gezielte Infomationskampagne – "Woche der Realschulen plus", um über Aufstiegsmöglichkeiten mit Realschulabschluss aufmerksam zu machen. Außerdem wird über die Verbeamtung von Lehrkräften diskutiert.
Hervorragende Basis für Berufs- und Karrierechancen
"Die Bevölkerung in Deutschland sieht in einem qualitativ gestärkten Realabschluss mittlerweile eine hervorragende Ausgangsbasis für vielfältige Berufs- und Karrierechancen", sagt Böhm. Das bestätigen FORSA-Umfragen von 2015 und 2017, in denen 90 Prozent der Bevölkerung dieser Ansicht waren. Böhm meint außerdem, dass der Realschulabschluss weiter ausgebaut werden muss. Es liegt an den einzelnen Bundesländern, Wege zu finden, den mittleren Bildungsgrad so zu gestalten, dass junge Menschen die besten Lern- und Entwicklungschancen haben.
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