Nächster Schritt zur Konzession
Mit Bietergemeinschaft zur Stromkonzession
Der eigene Würmtal-Strom rückt mit den neuen Beschlüssen des Gautinger Gemeinderats wieder ein Stück näher. In nichtöffentlicher Sitzung verabschiedete der Rat eine weitere Gesellschaftereinlage an die Würmtal Holding GmbH & Co.KG (WHOL) in Höhe von 150.000 Euro.
Mit dieser neuen Einlage ist es der WHOL möglich, gemeinsam mit der Bayernwerk AG eine Bietergemeinschaft zu bilden und sich für die Stromkonzession im Würmtal zu bewerben. „Derzeit läuft das Verfahren zur Interessensbekundung noch bis Ende September. Danach beginnt das Konzessionsverfahren“, so die Gautinger Kämmerin Heike Seyberth. „Die WHOL ist eine eigenständige Gesellschaft, die den Gemeinden Gauting (zu 50 Prozent), Planegg (zu 30 Prozent) und Krailling (zu 20 Prozent) gehört. Mit der Interessensbekundung für die Konzessionsbewerbung ist noch lange nichts entscheiden. Auch steht noch nicht fest, wie viele Mitbewerber wir haben werden.“
Regionalwerk nicht betroffen
Für den Fall, dass die Bewerbung der Holding-Bayernwerk-Bietergemeinschaft erfolgreich ist, wurde ebenfalls schon vom Gautinger Gemeinderat vorgesorgt. „Der Gemeinderat stimmt einer 100 prozentigen Fremdfinanzierung des Kaufpreises von fünf Millionen Euro durch die WHOL für den Erwerb einer Beteiligung der WHOL von 51 Prozent an der Stromnetz GmbH & Co. KG der Bayernwerk AG zu“, heißt es im Gemeinderatsbeschluss. „Gemäß Beteiligung hätte die Holding davon 2,5 Millionen Euro zu zahlen“, erklärte Seyberth weiter. „Das betrifft nicht die Gemeinde Gauting, die hat keine weiteren Finanzierungen oder gar Bürgschaften zu tragen, außer dem eben beschlossenen Nachschub von 150.000 Euro. Wenn die Bewerbung zur Konzession erfolgreich ist, dann kann die Holding ihre Zusammenarbeit mit der Bayernwerk AG vertiefen. Und der eigene Strom im Würmtal wird möglich.“
Mit dem Regionalwerk und dessen Arbeit habe dies allerdings überhaupt nichts zu tun. „Das sind zwei unterschiedliche Schuhe!“, meinte Seyberth. „Man darf dies nicht vermischen. Das Regionalwerk ist nicht gleich Würmtal-Holding. Das Regionalwerk ist eine eigenständige Tochtergesellschaft der Holding und für den Vertrieb und die Beratung von bisher fremdem Strom zuständig. Von der Konzessionsvergabe ist sie nicht betroffen. Die Regionalwerk-Arbeit läuft also weiter wie bisher.“ Sollte die Bietergemeinschaft Erfolg mit der Konzessionsbewerbung haben, dann würde das Regionalwerk Würmtal-eigenen und keinen fremden Strom verkaufen. „Das ist der ganze Unterschied. Für die Stromkunden wird sich so oder so nichts ändern.“
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