Mährische Duette
Romantischer Liederabend in Schloss Nymphenburg
Romantische Duette stehen im dritten Konzert der Reihe „Liedkunst Kunstlied“ im Johannissaal von Schloss Nymphenburg auf dem Programm. Am Samstag, 16. Juni, präsentieren die Sängerinnen Angelika Huber (Sopran) und Iris Prégardien (Mezzosopran) mit Tung-Hsing Tsai am Klavier einen abwechslungsreichen Querschnitt durch das Lied- und Duettschaffen von zwei eng miteinander verbundenen Komponisten.
Die Freundschaft zwischen Johannes Brahms und Antonín Dvořák gehört zu den wenigen tiefen und echten Beziehungen unter großen Komponisten. Die Veröffentlichung der Duette „Klänge aus Mähren“ Op. 32 bildete die Basis für Dvořáks internationalen Ruhm als Komponist. Die überwiegend fröhlich gestimmten Lieder verzichten nicht ganz auf dunklere Zwischentöne. Liebesglück, -sehnsucht und -leid werden angesprochen, oftmals eingebettet in eine symbolisch wirkende Naturumgebung. Ebenso sprechen, oder besser singen die „Liebeslieder“ Op. 83 von Liebesglück, das ernsthaft in Liebesleid umzuschlagen droht, von Anziehen und Abstoßen, von fieberhaftem Verlangen sowie von Hoffnung auf Liebeserfüllung.
Zu was die Liebe fähig ist
Auch in den Duetten von Brahms beschreiben Naturbilder das Aufkeimen und Vergehen der menschlichen Liebe: voller Überschwang in „Weg der Liebe“ Op. 20/1 , melancholisch-verträumt in „Die Meere“ Op. 20/3 oder schwermütig in „Klänge“ Op. 66/1. „Lebhaft, heimlich und schalkhaft“ soll das leichtgewichtige Strophenlied „Hüt du dich“ Op. 66/5 erklingen. Einen Wanderer, der sich beim Anblick der Meereswogen an vergangene Tage erinnert, schildert „Am Strande“ Op. 66/3. Während Alt und Sopran bis dahin parallel erklingen, ist das „Jägerlied“ O. 66/4 dialogisch als Zwiegespräch von hoher und tiefer Stimme angelegt, letztere in der Rolle des angesprochenen Jägers. Zu was die Liebe noch fähig ist, beschreibt die pfiffige Mörike-Vertonung „Die Schwestern“ Op. 61/1.
Das Konzert beginnt um 19.30 Uhr. Karten gibt es bei München Ticket und den angeschlossenen Servicestellen sowie beim Kartenservice der Kammermusik-Direktion (KDM) unter Tel. (089) 29162916.
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