Keiner dagegen
Münchner SPD will wieder mit Dieter Reiter gewinnen
Noch bevor die Münchner SPD ihre Stadtratskandidaten für die Wahl im nächsten März aufgestellt hat, hat sie sich ihren OB-Kandidaten gewählt und hofft, Dieter Reiter in eine zweite Amtszeit schicken zu können. Alle bisherigen SPD-Oberbürgermeister wurden nach der "ersten Runde" im Amt bestätigt. Das soll auch Reiter gelingen. 114 der 115 Delegierten stimmten für ihn, einer enthielt sich. Es gab keinen Gegenkandidaten.
"Glückliche Menschen in München 2030"
Dieter Reiter warb mit seiner Vision für ein "München 2030", das eine München für alle bleiben solle: "Zu allererst leben in München auch 2030 noch ganz viele glückliche Menschen. Menschen, für die München immer noch Heimat ist, egal ob sie in München geboren sind, ob sie zuagroast oder von ganz woanders her sind. Egal ob sie Handwerker, Trambahnfahrer, ob sie Juristin, Wirt, Medizinerin, Altenpflegerin, Bedienung, Rentner oder Polizistin sind. Egal welche Hautfarbe sie haben, welchen Dialekt sie sprechen und ob sie Freitags in die Moschee, am Shabbat in die Synagoge oder am Sonntag in die Kirche gehen. Oder keins von alledem."
"Heimat für alle" statt Trutzburg
Bürgermeisterin Christine Strobl, deren Amtszeit im April zu Ende geht (sie tritt nicht mehr zur Wahl an), verwies auf die großen Herausforderungen, vor denen München steht. Allein in den vergangenen sechs Jahren sei die Stadtbevölkerung um 120.000 Bürger gewachsen. "Heute verändert sich die Stadt unaufhörlich", sagte sie. Aus einer Stadt "kann man keine abgeschottete Trutzburg machen", so Strobl, aber man könne sie so gestalten, dass sie im Wachstum ihre Eigenheiten bewahre und "Heimat für alle" sei. Dieter Reiter sei ein Oberbürgermeister, der solche Kernaufgaben lösen könne. Sie habe ihn als "Macher" erlebt.
Erfolgreiches "Machen" seit Jahrzehnten
"Wir tragen seit Jahrzehnten immer wesentlich die Verantwortung für diese Stadt, wir machen seit Jahrzehnten differenzierte, nachhaltige und verantwortungsvolle Politik", erinnerte Reiter an dieses "Machen" der SPD, "wenn man München heute betrachtet, darf man schon durchaus stolz sagen: eine erfolgreiche Politik für die Bürger dieser Stadt und für eine gerechte Stadtgesellschaft." München sei die beliebteste Stadt Deutschlands - wegen der SPD und wegen der vielen herausragenden SPD-Oberbürgermeister in der Geschichte der Stadt. Reiter rief seine Parteifreunde daher auf, "selbstbewusst und optimistisch in die kommende Wahl gehen - trotz der miserablen Lage in den Umfragen für unsere Partei in Bund und Land."
Das sagte Reiter
Dieter Reiter zur Vorfahrt:
"Ich will mit besseren, mit günstigeren Konzepten freiwillig ein Umdenken erreichen. Dazu braucht es vor allem die konsequente Verwirklichung eines leistungsfähigen, modernen, umweltgerechten und möglichst günstigen öffentlichen Nahverkehrs. Also absolute Vorfahrt für den ÖPNV in der gesamten Stadt."
Dieter Reiter zu Schreihälsen:
"Wenn beispielsweise Spitzenkandidaten gewählt werden, wie bei der letzten Europawahl, dann aber diese Entscheidung der Wähler einfach ignoriert wird, dann schafft das sicher keine Glaubwürdigkeit in die Politik. Wer so handelt, nimmt in Kauf, dass die Glaubwürdigkeit der Politik als Ganzes Schaden nimmt. Und das hilft natürlich den Schreihälsen am rechten Rand."
Dieter Reiter zum Seitenwechseln:
"Auch der ungewöhnlich häufige Wechsel von Stadträtinnen und Stadträten zu anderen Parteien, zu anderen Fraktionen ist nicht gerade eine vertrauensbildende Maßnahme in die Politik."
Dieter Reiter zu "Everybody's Darling":
"Es ist und bleibt mein Anspruch, stets genau abzuwägen, welche Folgen welche Entscheidung für welche Bürgerinnen und Bürger hat. Und danach dann verantwortungsvoll und nicht opportunistisch zu entscheiden.
Dass dann nicht immer alle zufrieden sind, sieht man immer mal wieder."
Dieter Reiter zum Engerwerden:
"Ich verstehe die Argumente der Gegner, die generellen Ängste der Bevölkerung vor noch mehr Verkehr durch
mehr Bewohnerinnen und Bewohner. Wir werden damit in den kommenden Jahren umgehen müssen. Am Ende muss die Politik genau abwägen, welche Interessen im Sinne der Gesamtbevölkerung überwiegen. Und dies ist schwierig und deshalb ist der Prozess bis zu einer solchen Entscheidung auch lang und mit vielen Diskussionen verbunden."
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