"Kaiser-Quartett"
Kammermusik vom Rodin-Quartett in der Residenz
Die Kammermusik-Reihe des Rodin-Quartetts im Max-Joseph-Saal der Residenz (Residenzstraße 1) ist seit Jahren fester Bestandteil des Münchner Kulturlebens. Den Zyklus der diesjährigen Saison widmet das Ensemble einer der wohl bedeutendsten Musikmetropolen Europas, nach der sogar eine gesamte Epoche der abendländischen Musik benannt ist. In Wien waren nicht nur die Hauptvertreter der sog. „Wiener Klassik“ – Haydn, Mozart und Beethoven – ansässig, die die Gattung Streichquartett etablierten. Auch in den nachfolgenden Jahrhunderten wurde das reiche Kulturleben dieser Stadt von Berühmtheiten wie Schubert oder Brahms geprägt. So wirkt sicher auch der Geist Wiens in unzähligen Kammermusikwerken.
Zum Eröffnungskonzert der Kammermusikreihe am 29. September, um 20 Uhr, lädt das Rodin-Quartett die Zuhörer mit dem berühmten „Kaiser-Quartett“ Op. 76/3 von Joseph Haydn auf eine musikalische Reise nach Wien ein.
Seinen Namen verdankt das Kaiser-Quartett dem langsamen Satz „Poco Adagio Cantabile“. Darin verarbeitet Haydn die „Kaiserhymne“, sein bis heute bekanntestes Werk – sei es mit dem ursprünglichen Text „Gott erhalte Franz den Kaiser“, als deutsche Nationalhymne oder als protestantisches Kirchenlied „Glorious things of Thee are spoken“.
Zu Beginn des Konzertabends erklingt jedoch zunächst das beinahe romantisch-düstere Streichquartett in d-moll KV 421 von Wolfgang Amadeus Mozart. Ausdrucksvoll schafft der Komponist hier eine nachtdunkle Atmosphäre, die einzig durch das liebliche D-Dur-Trio aufgehellt wird. Das in Wien komponierte Werk widmete Mozart seinem großen Vorbild Joseph Haydn.
Mit einem weiteren Meisterwerk endet das Konzert: Das Streichquartett in a-moll Op. 51/2 von Johannes Brahms strahlt trotz der Moll-Tonart eine freundlich-sonnige Grundstimmung aus. Nichts ist von dem mühevollen Ringen des selbstkritischen Brahms zu hören, der angeblich über zwanzig Streichquartette komponiert hatte, bevor als sein Op. 51 die ersten der Veröffentlichung würdigen entstanden.
Tickets gibt es u.a. beim Kartenservice der Kammermusik-Direktion München unter Tel. (089) 291 629 16.
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