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Sonntag, 24.01.2021, 16:25 Uhr  · job         
           

"Gute Klimapolitik kann das Leben schöner machen"

Fridays For Future über ein großes Puzzle und drohenden Kontrollverlust, die Pandemie, den Platz auf den Straßen und Lebensqualität

Aurelia Spehr.  (Bild: pr) Hier klicken für weitere Bilder

Aurelia Spehr. (Bild: pr)

Das vergangene Jahr stand ganz im Zeichen der Corona-Pandemie; die Klimakrise ist gleichwohl dringlicher denn je. Fridays For Future München bereitet sich auf ein ereignisreiches Jahr vor, in dem die Klimagerechtigkeitsbewegung sich stärker als je zuvor dafür einsetzen will, die 1,5-Grad-Grenze nicht zu überschreiten. "Es reicht nicht, erst nach Corona diese Krise anzugehen", sagen Maximilian Soos, Clara Wulff, Aurelia Spehr und Elena Balthesen von Fridays For Future München. Im interview mit Johannes Beetz erklären sie ihre Pläne und Forderungen:

"Man wird auch 2021 von uns hören"

Die Corona-Pandemie hat Fridays For Future und die Klimakrise aus dem Fokus gedrängt. Was bedeutet die Pandemie mit ihren Einschränkungen für die Sichtbarkeit von FFF und wie reagieren Sie darauf?

Maximilian Soos: Die Pandemie ist eine große Herausforderung für uns als Protestbewegung. Wir leben eigentlich davon, dass wir viele Menschen gemeinsam auf die Straße bringen. Vor der Pandemie haben wir auch an vielen Gesprächen, Vorträgen und Diskussionen vor teils größerem Publikum teilgenommen. All das können wir nicht mehr genauso machen wie früher.

Wichtig ist uns, dass Coronakrise und Klimakrise nicht gegeneinander ausgespielt werden. Deshalb haben wir schon zu Beginn der Pandemie unseren Protest unter dem Hashtag #FightEveryCrisis angepasst und versucht, dass wir bessere Klimapolitik einfordern und gleichzeitig verhindern, dass sich Corona weiter verbreitet. Seitdem haben wir uns ganz viele Alternativen ausgedacht und suchen auch ständig nach neuen Möglichkeiten für kreativen coronakonformen Protest. So haben wir etwa Streikaktionen in den sozialen Netzwerken, Livestreams und kleine Protestaktionen ohne Menschen organisiert.

Leider erreichen Aktionen im Internet nicht genauso viele Menschen und liefern keine guten Bilder für Medien. Deswegen merken wir sehr deutlich, dass unsere Streiks kaum ersetzbar sind. Aber unabhängig von der Coronalage wird man auch 2021 wieder von uns hören. Versprochen. Aktuell bereiten wir uns etwa auf den nächsten Globalen Aktionstag am 19.3.2021 vor.

"Die Folgen sind im Moment für uns noch wenig spürbar"

2020 war wegen der Pandemie für viele Bürger ein echtes Krisenjahr. Sie sagen, dass auch die Jahre davor Krisenjahre waren – im Hinblick auf die Entwicklung des Klimas. Warum nehmen die Menschen die Pandemie als Krise wahr, den Klimawandel aber nicht oder zumindest nicht als eine gleichermaßen drängende?

Clara Wulff: Bei dieser Pandemie kennt eigentlich jeder direkt oder indirekt eine Person die Corona hatte und / oder daran gestorben ist. Bei der Klimakrise sind uns die Folgen aber oftmals nicht bewusst, da diese im Moment für uns im "globalen Norden" noch wenig spürbar sind und in Zukunft abstrakt wirken.

Anders ist das für Menschen im "globalen Süden", die heute schon unter vielen Folgen leiden. Daher scheint das für uns oft weit entfernt, nicht greifbar. Einen großen Faktor spielen auch die Medien, bei täglichen Bildern von schwerkranken Menschen und der ständigen sehr realen Bedrohung der Pandemie direkt vor der Haustür wird Corona viel präsenter.

Über die Klimakrise wird allerdings vergleichsweise wenig berichtet und Politiker*innen sprechen verharmlosend über sie. Deshalb kann es schnell dazu kommen, dass wir sie als weniger schlimm und bedrohlich ansehen, obwohl sie natürlich zu jeder Zeit präsent ist, bloß eben nicht so merklich in unserem täglichen Alltag und damit auch Gedanken.

"Es sind viele weitere Maßnahmen erforderlich"

Im Herbst wird ein neuer Bundestag gewählt – für Sie eine „Klimawahl“. Welche drei Forderungen an „die Politik“ sind für Sie die wichtigsten oder die, die am schnellsten umgesetzt werden müssten?

Maximilian Soos: Die Frage ist sehr einfach zu beantworten. Denn seit 2019 haben wir mit Fridays for Future für Deutschland Forderungen, die bis heute nicht ansatzweise umgesetzt sind.

Dazu zählt etwa ein Kohleausstieg bis spätestens 2030.

Außerdem das Ende aller Subventionen für fossile Energieträger. Es ist sowieso völlig absurd, dass im Jahr 2021 noch mit staatlichen Geldern die Klimazerstörung vorangetrieben wird.

Und ein CO2-Preis in angemessener Höhe. Bisher haben wir 180 Euro pro Tonne gefordert, weil das Umweltbundesamt die Schäden durch eine Tonne CO2 auf mindestens 180 Euro geschätzt hatte. Inzwischen werden die Schäden aber sogar auf 195 Euro geschätzt. Ein hoher CO2-Preis sorgt dafür, dass klimafreundliches Wirtschaften belohnt wird und klimaschädliches sich nicht auszahlt. Normalerweise profitieren davon benachteiligte Gruppen, weil sie weniger CO2 verursachen. Trotzdem wäre aber ein sozialer Ausgleich in Form einer Klimadividende sinnvoll. Den gibt es bisher nicht.

Trotzdem sind neben einem Kohleausstieg 2030, dem Ende der Subventionen und einem angemessenen CO2-Preis natürlich noch viele weitere Maßnahmen erforderlich.

"Alles versuchen, damit wir nicht weitergehen"

2015 haben die meisten Staaten in Paris das „1,5-Grad-Ziel“ ausgegeben: Der weltweite Temperaturanstieg soll nicht mehr als 1,5 Grad Celsius über das vorindustrielle Niveau steigen. Nun schreiben wir 2021 - wie realistisch ist das Erreichen des 1,5-Grad-Ziels jetzt überhaupt noch?

Elena Balthesen: Rein technisch ist es noch möglich, die Erderhitzung auf 1.5 Grad zu begrenzen. Das Fenster dafür ist aber schon extrem klein geworden. Momentan sind wir bei ca. 1,2 Grad Erwärmung, schon jetzt sind die Folgen drastisch und wir merken, wie wichtig jedes Zehntel-Grad weniger ist. Deshalb geht es darum, die Klimakrise soweit es geht einzudämmen.

1.5 Grad ist deshalb eine Art Grenze, weil wir wissen, dass wir damit einigen Kipppunkten gefährlich nahe kommen und die Folgen für große Teile der Menschheit lebensgefährlich sind. Natürlich sollten wir aber auch, wenn es nicht mehr möglich ist, unter 1,5 Grad zu bleiben, alles versuchen, damit wir nicht weitergehen. Denn spätestens bei 2 Grad kommen wir an einen "Point of no return" - heißt, wir verlieren endgültig die Kontrolle über die Klimakrise und die Modelle dafür sehen alles andere als gut aus. Mit der aktuellen Politik steuern wir leider sogar auf 3 bis 4 Grad zu.

"Den Wiederaufbau nutzen, auch klimafreundlicher zu werden"

In den Monaten bis zur Bundestagswahl werden wir mit Corona erhebliche Probleme durchstehen müssen: Viele Betriebe und Familien werden wirtschaftlich weiter ums Überleben kämpfen. Viele Jugendliche werden vielleicht keinen Ausbildungsbetrieb finden oder um die Wertung ihrer Abschlusszeugnisse fürchten. Sind die wirtschaftlichen und existentiellen Nöte der Bürger nicht drängender als die ökologischen?

Clara Wulff: Es ist ein schwerer Fehler, verschiedene Krisen gegeneinander auszuspielen. Natürlich mögen die Folgen der Pandemie momentan vielleicht drängender scheinen, aber wir müssen anfangen zu verstehen, dass sich verschiedene Krisen nicht, ohne dass wir die Zusammenhänge verstehen, lösen lassen und dass nicht eine Krise "drängender" ist als eine andere.

Natürlich sollten wir momentan nicht alles vernachlässigen und die Coronakrise und ihre Folgen links liegen lassen, um uns ums Klima zu kümmern, aber eben auch nicht andersrum. Wenn wir Maßnahmen ergreifen, müssen diese so gewählt sein, dass sie auch die Klimakrise bekämpfen. Langfristig gesehen müssen wir eine systematische Veränderung einleiten, damit wir eines Tages in einer nachhaltigen Gesellschaft leben. Denn jeden Tag, an dem wir nichts tun, um dem Klimawandel entgegenzuwirken, ist ein Tag, den wir später gebraucht hätten.

Es reicht nicht, erst nach Corona diese Krise anzugehen, sondern jetzt ist die Zeit zum Handeln. Außerdem können wir genau den wirtschaftlichen Wiederaufbau dazu nutzen, auch klimafreundlicher zu werden. Wir können teilweise mehrere Probleme mit einer Maßnahme lösen. Wenn der Staat zum Beispiel in erneuerbare Energie und klimafreundliche Infrastruktur investiert, kann das der Wirtschaft UND dem Klima helfen.

"Man kann sich Klimagerechtigkeit wie ein großes Puzzle vorstellen"

Wir reden viel von „Gerechtigkeit“: Mit „Bildungsgerechtigkeit“ meinen wir, dass alle Schüler gute Chancen haben müssen und keiner abgehängt werden darf. Mit „geschlechtergerechter“ Sprache versuchen wir, auf Benachteiligungen aufmerksam zu machen und sie vielleicht zu „heilen“. Sie schreiben sich „Klimagerechtigkeit“ auf die Fahnen. Was bedeutet der Begriff konkret? Eine Gesellschaft handelt klimagerecht, wenn ...

Elena Balthesen: ... Maßnahmen sozial gerecht gestaltet werden, bei den Ursachen der Klimakrise die Verantwortungsfrage und (historische) Ungerechtigkeiten erkannt werden, auf Klimafolgen gerecht reagiert wird und Klimaanpassung von den Verursachenden bezahlt wird.

Außerdem müssen Zusammenhänge zu anderen globalen Ungerechtigkeiten beachtet werden. Zum Beispiel leiden Frauen global mehr unter der Klimakrise, Männer sind aber Hauptverursacher und rassistische Strukturen sind Teil des globalen Ausbeutungssystems, auf dem auch die Klimakrise basiert.

Man kann sich Klimagerechtigkeit wie ein großes Puzzle vorstellen: In der Mitte steht zentral die Begrenzung der Erderhitzung soweit es nur geht, mit der gefährlichen Grenze von 1,5-Grad. Die Puzzleteile greifen ineinander und knüpfen an Gerechtigkeitsproblemen an, die unweigerlich mit der Klimakrise in Verbindung stehen. Das Puzzle ist unglaublich groß und beim Erforschen dessen entdeckt man immer mehr Zusammenhänge und Themen. Im Ganzen ergibt es einen großen, utopischen Komplex: Klimagerechtigkeit.

"Den vorhandenen Raum gerecht verteilen"

Im Herbst soll die IAA (Internationale Automobil-Ausstellung) in München stattfinden. Für Sie ist die IAA ein Widerspruch zu einer Stadt, die bis 2035 klimaneutral sein will. „Auto“ heißt für Sie „veraltetes Mobilitätskonzept“. Wie soll eine gerechte und ökologische Mobilitätswende denn aussehen? Und wie können wir das in Städten wie München umsetzen, wo der Platz für Verkehrsmittel ja nicht mehr vergrößert, sondern immer nur anders aufgeteilt werden kann?

Aurelia Spehr: Da wir keinen zusätzlichen Raum herzaubern können, müssen wir eben den vorhandenen Raum gerecht verteilen. Praktischerweise sind klimafreundliche Fortbewegungsarten wie Radfahren, zu Fuß gehen oder die Nutzung des ÖPNV - sofern bei letzterem die Ticketpreise von der Regierung übernommen werden und für Einzelpersonen dadurch sinken - meist auch gleichzeitig sozialverträglich! Das Verringern der Emissionen und eine sozial gerechte Verteilung können also auch hier Hand in Hand gehen.

Konkret heißt das alles, dass der ÖPNV günstiger, zuverlässiger und einfacher mit anderen Fortbewegungsarten kombinierbar werden muss (z.B. Fahrradmitnahme), Fahrradfahren muss attraktiver und sicherer gestaltet werden, beispielsweise durch angepasste Ampelschaltung, bestenfalls von den Straßen baulich getrennte, breite Fahrradwege ohne Bordsteinkanten, Kopfsteinpflaster und parkenden Autos darauf.

Letztendlich werden dafür Autospuren weichen müssen, aber durch die Attraktivität der anderen Optionen wird das kein so großer Schmerz sein. Die Konzepte für die Mobilitätswende gibt es bereits - sie müssen nur noch umgesetzt werden!

"Wenn wir nichts ändern, gefährden wir Wohlstand und Lebensqualität"

Wir haben eine Lebensqualität erreicht, die keine Generation vor uns hatte. Das beinhaltet nicht nur den Überfluss an Konsumgütern, sondern auch Erfolge wie hohe Lebenserwartung, gutes Bildungssystem, niedrige Kindersterblichkeit, stabiles soziales Netz, für alle zugängliche medizinische Versorgung. Müssen wir nicht auf vieles davon verzichten oder es einschränken, wenn wir klimaneutral werden wollen?

Aurelia Spehr: Vor allem müssen wir dann auf vieles davon verzichten, wenn wir nicht rechtzeitig klimaneutral werden und weiterhin mit Vollgas in die Klimakrise rasen. Das klingt hart, aber wenn wir die 1,5-Grad-Grenze einmal überschritten haben, wird unsere Lebensqualität weitaus drastischer sinken, als wenn wir so schnell wie möglich mit angemessener Klimagerechtigkeitspolitik auf diese Krise reagieren.

Es gibt längst Untersuchungen, dass die Klimakrise negative Auswirkungen auf die Gesundheit hat, weltweit Konflikte schürt und Flucht und Vertreibung verursacht. Außerdem ist unser Blick auf die Veränderungen sehr einseitig. Die meisten klimapolitischen Maßnahmen haben kaum oder gar keinen Einfluss auf den Wohlstand. Keinem Menschen geht es schlechter, wenn die Energie nicht vom Verbrennen von Kohle, sondern von der Sonne kommt.

Stattdessen sind viele Klimaschutzmaßnahmen geeignet, unsere Lebensqualität zu erhöhen: Wenn die Städte sauberer, leiser und kinderfreundlicher werden; wenn mehr Platz im öffentlichen Raum für gemeinsame Aktivitäten und Freizeit entsteht; wenn wir weniger Geld für Strom und Heizung ausgeben müssen, weil die Sonne kostenlos scheint und der Wind gratis weht. Gute Klimapolitik kann das Leben schöner machen. Wenn wir nichts ändern und das Klima zerstören, gefährden wir Wohlstand und Lebensqualität hier und überall auf der Welt.

"Menschen sollten sich politisch engagieren und wählen"

Ob wir den Klimawandel bewältigen, entscheidet sich nicht nur auf globalen Konferenzen, sondern vielleicht zuvorderst vor Ort. Es kommt nicht nur auf das Verhalten von Regierungen an, sondern auf das jedes einzelnen Bürgers in seinem unmittelbaren Lebensumfeld. Können Sie drei alltagstaugliche Dinge nennen, die jeder für ein bisschen mehr Nachhaltigkeit oder Klimagerechtigkeit tun kann?

Max, Elena, Clara, Aurelia: Tatsächlich hängt die Bewältigung der Klimakrise eben doch vor allem an den politischen Entscheidungen. Das individuelle Verhalten ist oft kaum geeignet, um die Veränderungen herbeizuführen, die wir brauchen. Natürlich können Menschen weniger Fleisch essen, Fahrrad statt Auto fahren und Ökostrom beziehen. Auf viele Punkte haben sie dadurch aber keinen Einfluss, weil sie in Strukturen leben, die klimaschädlich sind und klimaschädliches Verhalten fördern.

Egal wie oft ich Fahrrad statt Auto fahre, durch mein Verhalten entsteht keine neue S-Bahn-Linie. Außerdem weiß ich bei vielen individuellen Handlungen nicht, welchen Einfluss das aufs Klima hat, weil das gar nicht drekt nachvollziehbar ist. Auch sind klimafreundliche Produkte oft teurer als klimaschädliche und nicht jede*r kann sich das leisten.

Und auch bei anderen Aspekten habe ich keinen direkten Einfluss. Dass meine Schule noch mit Erdöl heizt, kann ich nicht direkt beeinflussen. Aber all das muss sich strukturell verändern, damit erst die Bedingungen für ein klimafreundliches Leben entstehen und Klimaschutz nicht vom Geldbeutel abhängt.

Ein schneller Ausstieg aus fossiler Energie, ein Umbau der Infrastruktur und Klimaanpassungsmaßnahmen funktionieren nicht alleine durch individuelles Verhalten, sondern sind von politischen Entscheidungen abhängig. Deswegen sollten sich Menschen vor allem politisch engagieren und wählen.

Wenn ich wirklich drei Dinge nennen müsste, dann wäre das wählen, demonstrieren und sich anderweitig politisch engagieren und mit anderen Menschen über Klimaschutz sprechen. Trotzdem soll und kann natürlich jede*r sich im Alltag auch klimafreundlich verhalten. Das hat aber nicht ansatzweise dieselbe Wirkung wie politisches Engagement und ersetzt keine Klimapolitik.

Die große Veränderung, die wir brauchen, erreichen wir nur mit gemeinsamen Engagement.


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