Gegen Ausgrenzung
Multikulturelles Herbstfest im Jugendtreff Neuaubing
In Zusammenarbeit mit dem Bezirksausschuss Aubing-Lochhausen-Langwied, und hier insbesondere mit der Jugendbeauftragten Dagmar Mosch sowie der Migrationsbeauftragten Anne Hirschmann, hat der Jugendtreff Neuaubing am Samstagnachmittag zu einem multikulturellen Herbstfest eingeladen, um sich und seine Arbeit vorzustellen – und um mit seinen jugendlichen Besucherinnen und Besuchern, deren Eltern, den Nachbarn und Freunden sowie ehemaligen Besuchern gemeinsam zu feiern. Wegen des nasskalten Wetters mussten zwar die angekündigten Attraktionen Slacklinen und Kistenklettern entfallen und das Fest ins Haus verlegt werden, ein vielfältiges und abwechslungsreiches Programm stellten das Jugendtreffteam und die amtierenden Jugendrätinnen und Jugendräte aber trotzdem für die zahlreichen Festgäste auf die Beine.
So hatten die Jugendtreffpädagogen Heinz Weigl und Tobias Kroiss noch auf die Schnelle beim Münchner „Mobil Spiel e.V.“ Sumo-Anzüge ausleihen können und damit insbesondere bei den Jungs einen Treffer gelandet, bei den Mädchen war mehr Karaoke mit dem Singstar angesagt. Die Angebote waren über das ganze Haus verteilt: Im Untergeschoss gab es Kinderschminken, das Geschicklichkeitsspiel „Hau die Erbse“ und Ballontier-Basteln, im Bistro Wellenhupe und Spiegelkiste, im Lesecafé einen Sinnesparcour und das Riech-Memory, in der Disco Sumo-Ringen und im Saal den Singstar.
Sumo-Ringen
Zudem hatten Eltern und Ehemalige in der Küche gezaubert, so dass es zuerst eine tolle Auswahl an Kuchen und Gebäck gab –und später dann ein riesiges Büfett, das an drei Wänden entlang in einem separaten Raum im ersten Stock aufgebaut war. Nach dem Essen sorgten die vielbeklatschten Tanzauftritte der hauseigenen Tanzgruppen im Saal für Unterhaltung; und abends gab es für die älteren Jugendlichen noch eine Party in der Disko.
Der Jugendtreff Neuaubing (Wiesentfelser Str. 57) ist eine Einrichtung des Kreisjugendrings München-Stadt und öffnet von Montag bis Freitag den 10- bis 18-jährigen Mädchen und Jungen aus Neuaubing die Türen für die unterschiedlichsten Angebote. „Die Mitbestimmung des Jugendrates hat Tradition im Haus und ist ebenso wie die Mädchen- und Jungenarbeit, die Pädagogik der interkulturellen Vielfalt und der offene Bereich im Jugendtreff fest verankert“, erklärt Jugendtreffleiterin Zübeyde Yilmaz-Dursun. Montags gibt es einen Projekttag für Mädchen und Jungen, an dem bestimmte strukturierte Projekte angeboten werden.
Offene Ganztagesschule
Desweiteren führen die geschulten Jugendräte sogenannte „Selbstöffnungen“ und Teeniepartys durch. Während der Schulzeit wird in Kooperation mit der benachbarten Wiesentfelser Hauptschule eine Hausaufgabenbetreuung (offene Ganztagesschule) mit Mittagstisch angeboten. Dabei werden täglich bis zu 20 Mädchen und Jungen bei ihren Hausaufgaben und bei der Freizeitgestaltung betreut. Seit Mai 2004 wird an der Hauptschule durch zwei Mitarbeiterinnen des Jugendtreffs unter der Trägerschaft des Kreisjugendrings „Jugendsozialarbeit & Schulsozialarbeit an Hauptschulen“ als Modellprojekt angeboten. Darüber hinaus wurde im September 2009 an der Wiesentfelser Grundschule „Schulsozialarbeit“ mit einer Mitarbeiterin eingeführt.
An beiden Schulen stehen die Pädagoginnen während der Schulzeit für die Schüler/innen als Ansprechpartner zur Verfügung. Eine enge Kooperation mit Lehrern, Eltern und sozialen Einrichtungen ist Bestandteil der Arbeit. Beratung, Unterstützung und Begleitung in schulischen, beruflichen und persönlichen Lebenslagen ist Schwerpunkt der Schul/Jugendsozialarbeit an der Haupt- und Grundschule. Sowohl Einzelfallhilfe, als auch Gruppenangebote werden den Bedürfnissen der Kinder und Jugendlichen angepasst.
Moderne Jugendhilfe
„Jugendsozialarbeit an Schulen bedeutet Kooperation und Vernetzung von Jugendhilfe und Schule. Sie ist ein wichtiger Bestandteil moderner, flexibler und lebensweltorientierter Jugendhilfe“, so Zübeyde Yilmaz-Dursun, „Ziel der Arbeit ist es, vielfältige Angebote bereit zu stellen, die präventiv wirken und insbesondere benachteiligten Schülerinnen und Schülern die Möglichkeit geben, die Verantwortung für eine eigenverantwortliche und sozial verträgliche Lebensgestaltung zu übernehmen, auch bei schwierigen sozialen und familiären Rahmenbedingungen. Die soziale und kulturelle Integration sowie Hilfestellung beim Übergang von Schule in den Beruf, sind ebenfalls Aufgabenbereiche der Jugendsozialarbeit, die einer Ausgliederung und Ausgrenzung entgegen wirken sollen.“
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