Es ist eine Herzensangelegenheit
Haben Sie einen Organspendeausweis?
Lesen Sie hier, ob Münchner Politikerinnen und Politiker einen Organspendeausweis besitzen und was sie über dieses Thema denken!
Er ist klein, relativ unscheinbar und entscheidet nach Eintreten des Todes nicht nur über den eigenen Körper, sondern möglicherweise auch über das Leben eines anderen: Der Organspendeausweis.
Bereits im November 2012 stellten die Münchner Wochenanzeiger bei Politikerinnen und Politikern die Frage, ob sie einen Organspendeausweis besäßen. Die Reaktion fiel gering aus, von 13 Anfragen antworteten gerade mal fünf Mutige, die Stellung nahmen. Für den Rest war die Frage zu privat, unangemessen oder aber sie hatten angeblich keine Zeit zu antworten.
Nun haben sich die negativen Schlagzeilen über Fälschungen von Patientenakten gelegt, neue Regelungen wurden geschaffen, die Menschen hatten Zeit zum Nach- und Überdenken.
Selbst wenn man versucht hat das sensible Thema „Organspende“ zu meiden oder zu vergessen, so wurde man spätestens letzte Woche mit einem kleinen Brief daran erinnert: Unter dem Motto „Herzensangelegenheit“ wirbt ein breites gesellschaftliches Bündnis für eine Entscheidung in Sachen Organspende.
In einer Pressemitteilung des Gesundheitsminiteriums Bayern heißt es hierzu: „Der Bundesgesetzgeber hat mit der Reform des Transplantationsgesetzes 2012 die sogenannte Entscheidungslösung eingeführt: Die Krankenversicherer werden verpflichtet, ihre Versicherten in regelmäßigen Abständen über die Themen Organspende und Transplantation zu informieren und zur Abgabe einer eigenen Erklärung aufzufordern. Wer dies nicht tut, überlässt die Entscheidung zur Organspende seinen Angehörigen, die sich dann unmittelbar nach der Übermittlung der Todesnachricht damit auseinandersetzen müssen.“
Aktuell warten 11.000 Menschen auf ein lebensrettendes Organ, allein in Bayern sind es 2.500. Für diejenigen, die auf eine Organspende warten, war das vergangene Jahr eine besondere Belastungsprobe, denn die ohnehin schon niedrige Zahl der Organspenden ist weiter gesunden: Bis Oktober 2013 gab es in Deutschland nur 754 Spender, in Bayern lediglich 102. Umfragen haben aber gezeigt, dass weit mehr Menschen zu Organspende bereit sind als dies in den Ausweisen dokumentiert wurde.
Um einen aktuellen Tenor zu erhalten, möchten die Münchner Wochenanzeiger nochmal nachfassen und stellen die gleiche Frage der Woche wie schon in der Ausgabe vom 17. November 2012:
Besitzen Sie einen Organspendeausweis?
Stimmen Sie jetzt auf unserer Homepage unter www.muenchenweit.de/Umfrage mit ab und schreiben Sie uns an leser@muenchenweit.de , Stichwort „Organspende“! Warum haben Sie sich für einen Ausweis entschlossen oder warum lehnen Sie eine Spende nach wie vor ab? Wie kann Ihrer Meinung nach die öffentliche Wahrnehmung dieses Themas verbessert werden? Und was sollten das Gesundheitsministerium und Politiker machen, um mehr Menschen zu einem Organspendeausweis zu bewegen?
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