Dem Vergessen entreißen
Stadtarchiv veröffentlicht biografisches Gedenkbuch der Münchner Juden 1933-1945 online
Das Stadtarchiv München veröffentlicht am Donnerstag, 5. November, die neue Onlineversion des Biografischen Gedenkbuchs der Münchner Juden 1933-1945. Es enthält Kurzbiographien und – soweit vorhanden – Fotografien von rund 5.000 während der NS-Zeit ermordeten, gestorbenen oder in den Suizid getriebenen jüdischen Münchnerinnen und Münchner und wurde erstmalig 2003/2007 vom Stadtarchiv München als zweibändige Kollektivbiographie veröffentlicht.
Seit 2012 ist es auch im Internet zugänglich. Das Biografische Gedenkbuch bietet Angehörigen und Nachkommen, Wissenschaftlern, Heimatforschern, Schülern, Studierenden und allen interessierten Bürgern die Möglichkeit, den Opfern der Shoah näher zu kommen. Die neue, grundlegend überarbeitete Version des Onlinegedenkbuchs stellt den Benutzern neben erweiterten Recherchemöglichkeiten ausführliche Informationen zu den Verfolgungsorten, zur Emigration und Deportation der Münchner Jüdinnen und Juden zur Verfügung. Zudem werden die Daten nun in Echtzeit aktualisiert, sobald neue Erkenntnisse zu einzelnen Verfolgungsschicksalen bekannt werden.
Oberbürgermeister Dieter Reiter: „Das nationalsozialistische Terrorregime hat Jüdinnen und Juden das Lebensrecht abgesprochen und eine Mordmaschinerie ungeahnten Ausmaßes in Gang gesetzt. Auch die Erinnerung an jüdische Frauen, Männer und Kinder sollte komplett ausgelöscht werden. Das Biografische Gedenkbuch entreißt die Namen der Münchner Jüdinnen und Juden dem Vergessen und ist ein wichtiger Beitrag zu einer lebendigen Erinnerungskultur in unserer Stadt.“
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