Adebar, der Glücksbringer
Der Weißstorch ist das aktuelle Wildtier des Monats
Ein Tier, das von den Menschen über die Jahrhunderte hinweg stets positiv gesehen wurde, ist der Weißstorch, auch Klapperstorch genannt. Lydia Schübel stellt den großen Vogel, der als Glücksbringer gilt, aktuell in ihrer Rubrik "Wildtier des Monats" auf der Internetseit des Tierschutzvereins (www.tierschutzverein-muenchen.de) vor. Dort kann auch der komplette Artikel nachgelesen werden.
Adebar
"Kaum ein Tier begleitet den Menschen so intensiv in Sagen und Legenden wie der Storch. Dabei hat er wohl die wichtigste Aufgabe übernommen: Der Storch bringt die Babys", schreibt die Biologin. "Dieser Glaube ist vermutlich im 18. Jahrhundert entstanden, als sich die Tabus über Sexualität und Geburten gefestigt hatten. Da kam der Storch, der sich gerne in der Nähe von Menschen aufhält, groß genug ist um ein Baby zu tragen und zudem noch sympathisch wirkt, gerade richtig. Süßigkeiten auf dem Fensterbrett sollen dem Storch übrigens helfen, den Kinderwunsch zu erkennen. Auch sein Fabelname „Adebar“ setzt sich zusammen aus „Auda“ für Glück und „bar“ für bringen."
Lydia Schübel erläutert das Zugverhalten des Weißstorches, der im Herbst normalerweise nach Afrika aufbricht und dafür schon mal bis zu 10.000 Kilometer zurücklegt. Dieses Verhalten sei instinktiv gesteuert und Jungstörche könnten die Reise auch ohne ihre Eltern antreten, berichtet die Wildtierexpertin. Grund für die Flucht aus unseren Breiten sei nicht die Kälte, denn seinen Wärmehaushalt kann der große Vogel sehr gut auch bei Minusgraden regulieren, sondern die Nahrungsknappheit durch Dauerfrost und eine geschlossene Schneedecke. Der Klimawandel und die milder werdenden Winter veranlasse immer mehr Störche auch in der kalten Jahreszeit in Europa oder sogar in Deutschland zu bleiben, denn wenn die Gewässer und der Boden nicht gefroren sind, sind auch die Beutetiere wie Regenwürmer, Schnecken und Fische verfügbar.
Schwere Nester
Des Weiteren erfährt man, dass Störche sehr nesttreu sind und ihr Domizil jedes Jahr weiter aufbauen. So kann ein Nest mehrere Meter Höhe und zwei Tonnen Gewicht erreichen. Der Weißstorch bevorzugt Feuchtgebiete und naturbelassene Landschaften. "Nachdem der Bestand 1980 im industrialisierten Westdeutschland nahezu eingebrochen ist, erholt er sich nun langsam wieder durch Renaturierungsarbeiten. Der wertvollste Verbündete des Storchs ist dabei der Biber. Durch seine Dammbauten staut er Gewässer auf und überschwemmt umliegende Landschaften, was die Amphibien- und Fischzahl erhöht und damit auch das Nahrungsangebot für den Storch."
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