Musikalische Auseinandersetzung mit dem Tod
Münchner Motettenchor präsentiert Mozarts Requiem und Vasks' Gebet
Es ist seine letzte Komposition, über der Wolfgang Amadeus Mozart 35-jährig starb: Seine ergreifende Totenmesse, die nur zu zwei Dritteln von ihm stammt, aber eines seiner beliebtesten und am höchsten eingeschätzten Werke ist. Der Münchner Motettenchor führt das Requiem zusammen mit dem Residenzorchester am Totensonntag, 21. November, um 19 Uhr im Herkulessaal der Residenz (Residenzstr. 1) auf - unter der Leitung von Benedikt Haag mit den Solisten Judith Spießer (Sopran), Ulrike Malotta (Alt), Nikolaus Pfannkuch (Tenor) und Konstantin Wolff (Bass). Eine musikalische Entdeckung dürfte für die meisten das zweite Werk des Abends sein: Peteris Vasks' "Prayer" für Chor und Streichorchester, 2012 in Riga uraufgeführt.
Glaube und Liebe
Mozarts Requiem wird in der Süßmayr-Fassung zu hören sein. Auch wenn Mozart es unvollendet hinterließ, war die Arbeit soweit fortgeschritten, dass von den letzten Sätzen zumindest Entwürfe vorlagen. Sein Schüler und Mitarbeiter Franz Xaver Süßmayr gab dem Werk in der Nachempfindung und im Geiste Mozarts seine endgültige Gestalt. Die Messe ist eine aufrüttelnde musikalische Auseinandersetzung mit dem Tod, an vielen Stellen dramatisch umgesetzt und von einer Jenseitigkeit des Ausdrucks, wie sie einem sonst bei Mozart kaum begegnet.
Die Werke von Peteris Vasks, 1946 in Lettland geboren, wurden in den 1990er Jahren außerhalb seiner baltischen Heimat vor allem durch Gidon Kremer bekannt. Heute zählt Vasks zu den einflussreichsten zeitgenössischen Komponisten. Sein in Englisch gesungenes, knapp 20-minütiges "Gebet - Herr, öffne unsre Augen" ist eine musikalische Hommage an Mutter Teresa. Aufbauend auf einer leisen Einleitung in den Streichern beginnt der Chor behutsam mit der ersten Bitte. In einer dramatischen Steigerung brechen in der zweiten Bitte die Schreie der Gequälten hervor und münden in die ekstatische Anrufung von Glaube und Liebe in der dritten Bitte.
Karten für das Konzert gibt es ab 29,40 euro (zzgl. Gebühren) bei München Ticket unter www.muenchenticket.de, Hotline (089) 54818181. Nähere Infos zum Münchner Motettenchor gibt es unter www.muenchner-motettenchor.de im Internet.
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