Pasing · Der Weg zur Abstraktion
Zum Tod von Hans Marek
Hans Marek war ein Künstler mit starkem Bezug zu Pasing, das seine Heimat geworden war.
Früh entdeckt
1923 wurde Hans Marek in dem böhmischen Dorf Kscheutz, nahe Pilsen, im heutigen Tschechien geboren. Die Familie betrieb eine kleine Landwirtschaft. Von Kind an zeichnete und malte er in der Natur, während seine Geschwister bei der Feldarbeit halfen. Nach Beendigung der Bürgerschule und dem frühen Tod der Mutter (1937) kam er zu Verwandten nach Naumburg/Saale. Als er dort im Park malte, wurde der ehemalige Leipziger Kunstprofessor Rentsch auf ihn aufmerksam und empfahl ihn an die Kunstgewerbeschule Leipzig, wo er von 1939 bis 1941 Bühnenbild studierte. 1942 wurde er zum Arbeitsdienst und später zum Kriegsdienst eingezogen. 1945 geriet er als Soldat in Italien in Kriegsgefangenschaft. Sein Bruder fiel 1945, der Vater starb 1946. Von 1946 bis 1951 studierte Hans Marek Malerei an der Akademie der Bildenden Künste München (Außenstelle Schloß Haimhausen) bei Adolf Schinnerer, Willi Geiger, Karl Caspar und Xaver Fuhr. In Haimhausen lernte er 1946 die Kunststudentin Berta Fischer kennen, die er 1952 heiratete. Zusammen bezogen sie eine Atelierwohnung in Pasing und gründeten eine Familie – vier Kinder wurden geboren.
Reine Farbmalerei
Marek war freischaffender Maler und arbeitete (zum Familienunterhalt) von 1951 bis 1957 als Kinoplakat-Maler (Reklame-Großleinwände für Münchner Kinos) und von 1957 bis 1982 als Technischer Zeichner in Festanstellung. Und weiterhin nutzte er jede verbleibende Zeit zum Malen. Es entstanden Landschaftsbilder, Aquarelle und Zeichnungen in der Natur, die im Atelier überarbeitet wurden. Schon seit Mitte der 50-er Jahre unternahm er regelmäßig Malausflüge und -reisen zusammen mit Künstlerfreunden, teilweise auch mit der Familie, vorwiegend in Berglandschaften (deutsche und österreichische Alpen), später auch nach Italien (Südtirol, Tessin, Insel Elba, Ligurien und Kalabrien). 1982 ließ er sich vorzeitig pensionieren und intensivierte sein künstlerisches Schaffen. Er entwickelte seine Malerei in Richtung Farbabstraktion weiter, sein malerisches Hauptwerk, die (reine) Farbmalerei begann zu entstehen. Hans Marek war Mitglied des Berufsverbandes Bildender Künstler (BBK) München und der Secession München (Haus der Kunst) und stellte regelmäßig aus. 1988 erhielt er den Pasinger Kunstpreis und 1997 den Seerosenpreis der Landeshauptstadt München sowie 2002 das Bundesverdienstkreuz. 1998 starb seine Frau Berta Marek. Hans Marek lebte und arbeitete weiter in Pasing. Seine Arbeiten wurden in zahlreichen Ausstellungen vor allem in München, Rosenheim, Regensburg, Bratislava und Wroclaw gezeigt.
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