„Wir brauchen die Kleingärten“
An der Hildachstraße hat ein Ortstermin stattgefunden
Schon vor einigen Monaten schlugen die Mitglieder des Kleingartenvereins in der Hildachstraße Alarm und baten den Bezirksausschuss Pasing-Obermenzing (BA 21) um Unterstützung. Grund dafür war der Streit mit dem benachbarten Investor. Dieser hatte sein Grundstück 2012 erworben und drängt seither auf Bebauung der gesamten Insel zwischen den Gleisanlagen. „Wir werden mit Elektromüll, ausrangierten Fahrzeugen, Glasscherben zugemüllt. Sogar unsere Sickergrube ist voll gemüllt“, klagte damals der Vereinsvorsitzende Wolfgang Wührer. Außerdem seien die gebauten Häuser und die Lärmschutzwand viermal so hoch wie angekündigt. „Die verschatten uns alles. Und die Lärmschutzwand schützt alles und jeden, nur nicht unsere Gärten.“
Im BA 21 trafen die Klagen auf offene Ohren. „Wir brauchen die Kleingärten, sonst haben wir dort nur noch Beton", betonte der BA-Vorsitzende Romanus Scholz im Hinblick auf das sehr nah an den Gärten entstehende Neubaugebiet Paul-Gerhardt-Allee. Bei einem Ortstermin kurz vor der Sommerpause machten sich die Lokalpolitiker ein Bild von dem Zustand der Gärten in der Hildachstraße. Auch Mitarbeiter des Planungsreferats, des Bezirksausschusses Laim (BA 25) sowie der Bahn-Landwirtschaft kamen hinzu. Nach Klärung der rechtlichen Zusammenhänge war schnell klar: „Die Gärten haben unbefristeten Bestandsschutz aber nicht gegenüber dem Eigentümer, der Bahn-Landwirtschaft“, meinte Sven Wackermann, Vorsitzender des Unterausschusses Planung im BA 21. Die Misere der Kleingärtner war schnell klar. „Die Zustände sind wirklich nicht akzeptabel. Hier muss sich schleunigst etwas ändern.“
Vermüllung und widerrechtliches Wohnen auf dem Grundstück des Investors sei die Sache der Polizei. Die widerrechtlichen Baumfällungen seien ausgleichspflichtig. „Wir können uns für einen Kanalanschluss im Bereich der Gärten stark machen und dafür sorgen, dass die Verkehrsanbindung gesichert ist“, so Wackermann. „Und wir müssen klären, was alles im Gleisdreieck geplant ist. Eventuell kommt eine Tennisanlage als Erweiterung des ESV. Die Gärten sind aber absolut schützenswert. Die müssen und können bleiben.“
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