Das Keller-Dasein hat ein Ende!
Gemeindebücherei eröffnet in neuen Räumlichkeiten
Wenn Bücher tatsächlich ein Ehrgefühl besitzen, wie Theodor Fontane einst behauptete, so hat die Schmach der Exemplare aus der Gemeindebücherei nun endlich ein Ende. Vergangenen Freitag eröffnete Bürgermeister Stefan Kolbe die neue Bücherei in der Rathausstraße 73. Gemeinsam mit Diakon Enthofer und Pfarrer Zöbeley zelebrierten auch zahlreiche Bürgerinnen und Bürger die neuen Räumlichkeiten – und das Ende des tristen Keller-Daseins.
Größer und freundlicher
Schon seit Jahren hatte der Gemeinderat einen Umzug der Bücherei aus dem Rathaus-Untergeschoss in freundlichere und größere Räume geplant. Eine Integration in die "Neue Mitte", wie sie sich Bürgermeister Kolbe erhofft hatte, scheiterte jedoch an den Finanzen. Im Herbst letzten Jahres fiel dann die Entscheidung, die ehemalige Sparkassen-Filiale in der Rathausstraße zu kaufen. Umbau und Renovierung der Fläche starteten im Frühjahr.
20.000 Medien auf 300 Quadratmetern
Am vergangenen Freitag war es dann endlich soweit: Bürgermeister Stefan Kolbe eröffnete feierlich die neuen Räumlichkeiten. Die rund 300 Quadratmeter große Fläche mit barrierefreiem Zugang bietet ausreichend Platz für insgesamt 20.000 Bücher, Zeitschriften, CDs und Filme. Von den einst erhofften 2000 Quadratmetern Fläche sind die Räume zwar weit entfernt, Stefan Kolbe ist dennoch zufrieden: „Lieber klein und schnuckelig, statt nie“, so der Bürgermeister bei seiner Begrüßungsrede, zu der sich zahlreiche interessierte Besucher versammelt hatten.
Kinderecke und Lounge-Bereich
Von den vielen, interessanten Neuerungen konnten sich die Besucher im Anschluss an die Weihung durch Pfarrer Martin Zöbeley und Diakon Josef Enthofer selbst ein Bild machen. Während es die kleinen Besucher sofort in die großzügige Kinderecke zog, wurden die großen Gäste zum Sektempfang in den zentralen Lounge-Bereich geladen, der zum stundenlangen Schmökern einlädt. "Ich bin stolz darauf, dass es so schön geworden ist", freute sich Bürgermeister Kolbe.
Elektronische Rückgabe
Die neue Bücherei besticht zudem mit vielen technischen Neuerrungen. Zur Information und Recherche steht den Besuchern nun ein großer Medienbereich mit vier Tablet-PCs zur Verfügung. Ein Rückgabeautomat mit elektronischer Selbstverbuchung bietet die Möglichkeit, zu jeder Tages- und Nachtzeit Medien abzugeben. "Alles, was eine moderne Bücherei bietet, wollen wir auch bieten", so Stefan Kolbe. Mitglieder der Bücherei Karlsfeld haben nun außerdem Zugang zu 4.000 elektronischen Medien.
"Besucher zufrieden stellen"
An der Umsetzung war neben dem Architekten Robert Spitzhirn auch die Bücherei-Leiterin Brigitte Speer maßgeblich beteiligt. Sie hofft, mit dem neuen Standort auch mehr Besucher locken zu können. "Ich wünsche mir, dass es gut ankommt und wir die Leser zufrieden stellen können", so Speer. Derzeit sind rund 2200 Karlsfelder und damit 15 Prozent der Bevölkerung aktive Leser.
"Haben Bildungsauftrag"
Eine Millionen Euro ließ sich die Gemeinde das Projekt kosten. Zwar sitzt das Geld in Karlsfeld bekanntermaßen nicht gerade locker, für Stefan Kolbe war die neue Bücherei dennoch eine Herzensangelegenheit. "Die Gemeinde hat auch einen Bildungsauftrag. Eine neue Bücherei war mir deshalb sehr wichtig", so der Bürgermeister. Und ganz uneigennützig war der Umzug für Stefan Kolbe sicher nicht. "Endlich gewinne ich im Rathaus mehr Platz", freute sich der Bürgermeister.
Die Gemeindebücherei hat neue Öffnungszeiten: Dienstag bis Freitag von 12 bis 18 Uhr sowie Samstag von 9 bis 12 Uhr.
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