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Sinnvolles tun und Positives bewirken

FreiwilligenMesse erwartet 80 Aussteller

Dr. Gerlinde Wouters (Dritte von rechts) und Sandra Elena Bauer (Mitte) freuten sich zusammen mit Matthias Winter vom Sozialreferat (links außen) ehrenamtlich Engagierte und ihre Projekte im Rahmen eines Pressegespräches vorzustellen. Petra Bauer-Wolfram (rechts außen) stellte zusammen mit Alessandro Podo (Zweiter von rechts) die Freiwilligenagentur "Gute Tat" vor. Anke Könemann (Zweite von links) und Dr. Michael Gadomski (Dritter von links) stellten die ehrenamtlichen Projekte der Monte Balan Schule vor. (Bild: fla)

„Ideenreichtum trifft Engagement: Gemeinsam bewegen wir mehr“ lautet das Motto der Münchner FreiwilligenMesse, die am Sonntag, 26. Januar, im Gasteig stattfindet. 80 Organisationen informieren gezielt, wie man in unserer Stadt durch freiwilliges Engagement Sinnvolles tun und damit Positives bewirken kann. Die Aussteller präsentieren die Bereiche Soziales, Umwelt, Gesundheit, Kinder und Jugendliche, Kultur, Migration, Selbsthilfe und Zivilcourage.

FöBE, die Förderstelle für Bürgerschaftliches Engagement, ist die neutrale Netzwerkstelle in München und organisiert die Messe zum vierzehnten Mal. Mitveranstalterin der unter der Schirmherrschaft von Oberbürgermeister Dieter Reiter stehenden Veranstaltung ist die Landeshauptstadt. FöBE rechnet wie in den letzten Jahren wieder mit bis zu 6.000 Besuchern.

Menschen wollen eigene Ideen einbringen

Laut der Münchner Bürgerbefragung (2016) gaben 49 % der Befragten an, dass sie sich in den letzten zwölf Monaten freiwillig engagiert haben. Damit sind in München rund 600.000 Personen über 18 Jahren freiwillig engagiert. München lebt von der Vielfalt seiner Bevölkerung. Damit diese Vielfalt erhalten bleibt, müssen Menschen verständnisvoll und offen miteinander umgehen. Dafür ist das Engagement jedes Einzelnen bedeutungsvoll, denn Engagement bringt zusammen und hält zusammen. Auf der FreiwilligenMesse treffen Menschen, die eine konkrete, kreative Idee für ein Engagement haben, auf erfahrene Organisationen, die sie dabei unterstützen, diese Idee umzusetzen. Gleichzeitig bieten die Aussteller denjenigen Besuchern, die sich nur über die Möglichkeiten bürgerschaftlichen Engagements informieren wollen, eine Vielzahl von bereits etablierten Betätigungsfeldern. „Die letzten Jahre haben gezeigt, dass immer mehr Menschen ihre eigenen Ideen in ihr Engagement einbringen oder sogar selbst eine Initiative gründen möchten, um so ein lebenswertes Miteinander zu ermöglichen“, sagt Dr. Gerlinde Wouters, Leiterin von FöBE. „Wenn sich diese Suchenden und Willigen mit den Erfahrenen auf der Münchner FreiwilligenMesse treffen, werden alle gemeinsam mehr bewegen.“

Auf der 14. Münchner FreiwilligenMesse werden 60 freiwillige Helfer die Besucher durch die drei Etagen des Gasteigs lotsen und alle Fragen beantworten, um einen informativen und spannenden Messebesuch zu gewährleisten. Außer der fachkundigen Beratung durch die Aussteller erwartet die Gäste ein attraktives Rahmenprogramm mit Live-Musik, interessanten Kurzvorträgen und Erfahrungsberichten von freiwillig Engagierten.

Der Eintritt zur Messe ist kostenlos, der Zugang ist barrierefrei. Info: https://muenchner-freiwilligen-messe.de.

Was ist die FöBE?

FöBE – die Förderstelle für Bürgerschaftliches Engagement – ist eine Einrichtung des gemeinnützigen Vereins für Psychosoziale Initiativen (VfPI) und die zentrale Netzwerkstelle für das Bürgerschaftliche Engagement (BE) der Stadt München. 2019 feierte FöBE ihr 20jähriges Jubiläum. Im Auftrag der Landeshauptstadt wirkt sie an der Weiterentwicklung attraktiver Rahmenbedingungen für das BE mit. Die Vernetzung der Akteure Bürgerschaftlichen Engagement ist die Schwerpunktaufgabe, um wertvolle Erfahrungen, Kompetenzen sowie Ressourcen zu bündeln und sie wirksam werden zu lassen. Die jährlich stattfindende FreiwilligenMesse im Januar ist die wichtigste öffentlichkeitswirksame Veranstaltung, um Organisationen und an einem Ehrenamt interessierte Bürger auf direktem Weg zusammen zu bringen. Die Münchner FreiwilligenMesse gibt der engagierten, solidarischen Stadtgesellschaft ein öffentliches Gesicht.

Rund um die Messe

10 Uhr Musikalischer Auftakt mit der Band „Vue Belle“ und Eröffnung durch FöBE und Bürgermeisterin Christine Strobl und den vier Botschafterinnen der FreiwilligenMesse.

11.30 Uhr "Sprechschaden" - Rhetoriktrainer und Coach Winfried Bürzle präsentiert Auszüge aus seiner Show

12 und 15 Uhr Info-Block: Was muss ich wissen, wenn ich mich freiwillig engagieren möchte?

13.30 Uhr Präsentation von vier Engagementmöglichkeiten ("Morgen e.V. - House of resources", "München spricht", "Münchenstift" und "Werkstatt der Generationen von der Inklusiven Montessori Schule an der Balanstraße")

14 Uhr Konzert "Life on Wheels"

16 Uhr Vortrag "1-2-3 - plastikfrei" - Tipps der Zero-Waste-Aktivistin Aline Pronnet

16.30 Uhr Konzert "The Acoustic Corner Allstars".

 

Die wichtigsten Antworten zum Ehrenamt

Zunehmende Bereitschaft

Hat sich die Bereitschaft der Menschen zum ehrenamtlichen Engagement in den vergangenen Jahren gewandelt?

Für die Freiwilligensurveys der Jahre 1999, 2004, 2009 und 2014 wurden je 20.000 Bundesbürger befragt. Das Ergebnis: Die Bereitschaft, sich zu engagieren, nimmt ständig zu.
31 Millionen Bundesbürger sind ehrenamtlich engagiert, in München sind es 600.000 Einwohner (über 18 Jahren). Die Altersgruppe der 30- bis 49-jährigen liegt mit einem Anteil von 47 Prozent vor der Altersgruppe der 14- bis 29-jährigen mit 46,9 Prozent. Personen mit hoher schulischer / beruflicher Ausbildung engagieren sich mit 52,3 Prozent deutlich vor Personen mit niedrigem Bildungsniveau von 28,3 Prozent.

Zeitlich begrenzt

Wie hat sich das Ehrenamt gewandelt?

Nach wie vor engagieren sich die Menschen in „traditionellen“ Ehrenämtern am stärksten, wie z. B. in Sport, bei der Freiwilligen Feuerwehr, Bergrettung und als die vielen Vorstände in Vereinen und Verbänden. Diese Tätigkeiten setzen meist eine lange Zeit des Engagements voraus. In den letzten Jahren ist jedoch eine stetige Wandlung zu beobachten. Interessierte Menschen möchten sich zunehmend lieber für eine zeitlich begrenzte Aufgabe verpflichten, in der sie sich selbstverantwortlich und mit eigenen Ideen und Wissen einbringen können.

Mit netten Leuten zusammenkommen

Was motiviert Menschen, sich ehrenamtlich einzubringen?

Alle relevanten Erhebungen zeigen, dass freiwillig Engagierte „Spaß an der selbstgewählten Tätigkeit“ haben und „mit sympathischen Menschen zusammenkommen“ wollen. Ehrenamtliche möchten auch ihre eigenen Ideen und Fähigkeiten einbringen, ihr soziales oder ökologisches Umfeld verbessern und etwas Neues lernen.

Wie eine bunte Wiese

In welchen Bereichen kann man ehrenamtlich tätig werden?

Freiwilliges Engagement ist vielfältig wie eine bunte Wiese. Interessierte denken dabei allerdings nach wie vor in erster Linie an soziale Tätigkeiten. Dass man sich aber zum Beispiel im Tierpark Hellabrunn, im Deutschen Museum, als Biotop- und Grünplatzpate oder beim Rollstuhlbasketball einbringen kann, ist weitaus weniger bekannt. Über 800 gemeinnützige Organisationen in München bieten eine Möglichkeit, sich freiwillig zu engagieren. Die Freiwilligenagenturen in München bieten Beratung und Vermittlung bei der Suche nach einem passenden Engagement.

Kinder, Jugendliche, Öko und Kultur

Was sind die beliebtesten Ehrenämter?

Die Umfragen unter den ca. 70.000 Besuchern der letzten 13 Münchner FreiwilligenMessen ergeben ein konstantes Bild: Die meisten Freiwilligen möchten sich für Kinder und Jugendliche einsetzen. Ökologische und kulturelle Engagements folgen in der Beliebtheitsskala.

Berührungsängste verschwinden

Welche Tätigkeitsfelder sind unterbesetzt?

Berührungsängste bestehen häufig gegenüber Menschen, die an Demenz erkrankt sind, Menschen im hohen Lebensalter und gegenüber Menschen mit Behinderungen. Informations- und Fortbildungsveranstaltungen, regelmäßige Austauschmöglichkeiten und eine zuverlässige und kompetente Begleitung der Interessierten, minimieren diese Berührungsängste. Die erstmal mit Vorbehalten besetzten Tätigkeiten werden bei hilfreichen Rahmenbedingungen dann oft sogar als besonders wertvoll erlebt.

Absicherung ist wichtig

Warum ist das Thema „Recht im Ehrenamt“ so wichtig?

In die Tätigkeitsvereinbarungen mit Freiwilligen gehören selbstverständlich Informationen zur Haftpflicht- und Unfallversicherung. Ehrenamtliche müssen abgesichert sein, sollten sie selbst geschädigt werden oder einen Schaden verursachen. Zudem müssen sie wissen, was ihre eigenen Pflichten sind und ob für ihre Tätigkeit ein Führungs- oder Gesundheitszeugnis notwendig ist. Auch zu steuerlichen Fragen im Zusammenhang mit der sogenannten Aufwands- oder Ehrenamtspauschale sind umfassende Informationen notwendig.

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Weitere Beiträge zur Freiwilligen-Messe und zum Ehrenamt finden Sie hier:

"Es gibt mir das Gefühl, etwas Sinnvolles zu tun"

Botschafter der Freiwilligenmesse erzählen, warum sie sich für Andere einsetzen

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Viel freiwilliges Engagement im Alten- und Service-Zentrum Solln-Forstenried

"Wäre sonst gar nicht möglich"

"Arbeitskreis Hilfe für Menschen in Not" leistet ehrenamtliche Arbeit

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Viel Raum für Kultur

Verein vermittelt Eintrittskarten für Menschen mit geringem Einkommen

"Jeder kann helfen"

Ehrenamt per Internet – Die Stiftung "Gute-Tat.de"

"Es ist der soziale Geist"

Ehrenamt im Alten- und Servicezentrum Laim

Von unschätzbarem Wert

Bürgerschaftliches Engagement im Archiv der Münchner Arbeiterbewegung e.V,

Die Vermittlerin

Anita Neuhaus ist ehrenamtliche Behindertenbeauftragte

"Neue Ideen sind willkommen"

SOS-Familienzentrum sucht ehrenamtliche Helfer

 


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