Engagierter Ruhestand
Ehrenamtliche Paten für Familien gesucht
Bis zum Frühjahr 2018 hat Cornelia Chlistalla bei der Telekom gearbeitet. Dann hat sie sich für den sogenannten „engagierten Ruhestand“ entschieden. Das Programm von Telekom, Postbank und Post bietet bis 2020 eine Rente ohne Abschläge, verpflichtet aber zu einem ehrenamtlichen Engagement oder einem Bundesfreiwilligendienst. Cornelia Chlistalla hat sich für die 1.000 Stunden ehrenamtliches Engagement entschieden – und damit auch für eine irakische Familie mit drei Kindern. Diese hat sie, neben zwei anderen Ehrenämtern, im Rahmen einer Familienpatenschaft im Sozialdienst katholischer Frauen (SkF) betreut.
"Der Kontakt bleibt"
„Die Mutter war erst 22 Jahre alt, ihre Tochter vier und die Zwillinge zwei Jahre alt und war anfangs ganz schön gefordert. Ich besuchte die Familie jede Woche für etwa vier Stunden, brachte die Große in den Kindergarten und habe mich dann um die Jungs gekümmert, damit die Mutter Behördengänge erledigen oder in Ruhe einkaufen konnte. Ich war nach kurzer Zeit voll als 'Oma' in die Familie integriert“, erzählt sie. Auch habe sie der Mutter Tipps gegeben, wie man mit Kindern Ausflüge macht, die auch mit wenig Geld möglich sind, sie hat die Familie zur „Tafel“ gebracht und auch beim Ausfüllen von Formularen geholfen.
Ihre Stunden für den „engagierten Ruhestand“ hat Cornelia Chlistalla mittlerweile längst abgeleistet, doch der Kontakt zur Familie bleibt. „Für mich persönlich hat es viel gebracht. Die Mutter hat mir auch von ihrem Land und ihren Bräuchen erzählt, was für mich sehr interessant war. Seit dem Herbst gehen auch die Jungs in den Kindergarten und wir treffen uns nicht mehr so regelmäßig, aber wir werden auch weiterhin Kontakt haben, da wir uns alle sehr ins Herz geschlossen haben.“
Pate werden?
Wer Interesse an einem „engagierten Ruhestand“ und / oder an einer ehrenamtlichen Patenschaft hat, kann sich wenden an: Veronika Petermaier, Tel. 089 / 55981-172 oder Mail: ps-fruehe-hilfen@skf-muenchen.de. Bei einer Patenschaft werden die Ehrenamtlichen nicht alleine gelassen, sondern bekommen Unterstützung von einem Team aus Sozialpädagogen.
Was macht der SkF?
Die Schwerpunkte des SkF München e.V. liegen in der Schwangerschaftsberatung, der Kinder- und Jugendhilfe, den Mutter-Kind-Häusern, der Wohnungslosen- und Straffälligenhilfe sowie im Schutz von gewaltbetroffenen Frauen. Über 30 Fachdienste, Einrichtungen, Maßnahmen und Projekte des SkF München betreuten jährlich rund 4.200 Klienten und führen etwa 7.000 Beratungsgespräche. Die professionelle Arbeit der gut 320 Mitarbeiter unterstützen über 330 ehrenamtlich Engagierte.
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