Bildungslokal für Aubing
Neue „Lernwerkstatt“ in der Limesstraße 81 eröffnet
Aubing hat eine neue soziale Einrichtung: In der Limesstraße 81 (Neuaubing) eröffnet die Stadt München ein Bildungslokal. Bisher gibt es in der Stadt bereits drei weitere solcher „Lernen-vor-Ort“-Anlaufstellen für Bürger, die sich weiterbilden möchten: Im Hasenbergl, in Neuperlach und auf der Schwanthalerhöhe. „Wir konnten dort sehr schnell Erfolge verzeichnen“, freute sich Projektleiterin Helga Summer-Juhnke, Soziologin im Bildungsreferat. Ein viertes Bildungslokal wurde deswegen von der Stadt genehmigt.
Zwei Mitarbeiterinnen werden sich vor allem darum bemühen, dass „herkunftsbedingte Bildungsnachteile abgebaut werden“, erklärte Summer-Juhnke. Die Ergebnisse des Münchner Bildungsberichts und der Armuts- und Sozialberichte hätten Neuaubing/Westkreuz als Standort für ein solches Angebot prädestiniert, so Summer-Juhnke. Im Bildungslokal wird eine Art „Lernwerkstatt“ für junge und alte Menschen eingerichtet. Hier sollen Deutschkurse für Ausländer stattfinden, Computerschulungen, aber auch Grundwissenskurse für Interessierte, die ihre Lesefertigkeiten oder Mathekenntnisse verbessern wollen. Ein Bewerbungstraining, Gesprächskreise und Nachhilfe sind weitere Angebote, die sich Summer-Juhnke für die neue Einrichtung vorstellt. Der zwanglose Austausch, das Begegnen und Kennenlernen sind weitere Schwerpunkte. So planen die beiden Mitarbeiterinnen eine Mütter-/Großmütter- und Kinder-Gruppe und ein Bildungsfrühstück „als Anreiz zu kommen“. Die Bildungsmitarbeiterinnen werden in soziale Einrichtungen gehen und dort für die Fortbildungen werben sowie „Runde Tische“ einberufen. „Wir besuchen zum Beispiel die Stadtteilbibliothek“, erklärte Summer-Juhnke. Welche Kurse konkret nachgefragt werden, wird sich erst herausstellen. „Wir sind flexibel und haben vorerst einen groben Orientierungsrahmen“.
Ehrenamtliche Helfer gesucht
Die vielen Ideen und Kursangebote können nicht alleine von den zwei angestellten Mitarbeiterinnen umgesetzt werden, hierzu werden ehrenamtliche Kräfte gesucht. Außerdem wird das Bildungslokal Kurse gemeinsam mit der Volkshochschule anbieten. Besonders wichtig ist die Zusammenarbeit mit Schulen, Kindereinrichtungs- und Freizeitstätten. Hier ist das Ziel, dass Lehrer und Erzieherinnen quasi als „Lotsen“ fungieren, die interessierte Bürger an die Lernwerkstatt vermitteln. Daneben soll ein Netzwerk mit anderen sozialen Einrichtungen geschaffen werden, damit die gesamte Bildungssituation im Quartier verbessert werden kann.
Als Konkurrenz zu den bereits bestehenden Angeboten soll das Bildungslokal übrigens nicht missverstanden werden. „Wir nutzen was schon vorhanden ist und ergänzen das Angebot“, betont Summer-Juhnke. Das Bildungslokal ist mit der Bildungsberaterin Sibel Ernst und der Bildungsmanagerin Johanna Hans-Jakob ist ab November montags von 14 bis 18 Uhr, dienstags von 9 bis 13 Uhr, donnerstags von 13 bis 17 und am Freitag von 9 bis 13 Uhr geöffnet. Sibel Ernst spricht neben Deutsch auch türkisch und kurdisch.
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