Ehrung für den „Vater des Baurechts“

Die Interessengemeinschaft Gartenstadt Gräfelfing (IGG) kann mit ihren 45 Jahren Geschichte auf eine sehr erfolgreiche Zeit zurückblicken. 30 Jahre lang stellte sie mit Eberhard Reichert den ersten Bürgermeister und ist auch jetzt mit der aktuellen ersten Bürgermeisterin Uta Wüst an der Spitze der Gemeinde vertreten. Zur jüngsten Mitgliederversammlung bestätigte die IGG nicht nur ihren bestehenden Vorstand erneut im Amt, sondern ehrte einen ihrer Gründungsmitglieder und aktiven Verfechter des IGG-Leitbilds mit der Ehrenmitgliedschaft.

„Klaus Suess zählte nicht nur zu den Mitbegründern der IGG“, würdigte IGG-Vorstand Nicolaus von Welck. „Er saß auch sechs Jahre lang von 1972 bis 1978 für die IGG im Gemeinderat und bestimmte dort vor allem den Bauausschuss mit seiner Fachkompetenz.“ Gemeinsam mit Dieter Sommer habe Suess 1972 das Gräfelfinger Baurecht „revolutioniert“. Um die Gartenstadt in ihrer lockeren Bebauung zu bewahren, hätten beide für das degressive Baurecht gekämpft und dies mit der damaligen CSU im Gemeinderat durchgesetzt.

Dies besage, dass die Geschossflächenzahl von neuen Bauvorhaben mit steigender Grundstücksgröße abnehme, zusammenhängende Innengrünflächen gesichert und eine fünf Meter breite Vorgartenzone eingehalten werden müsse. Außerdem müsse ein Viertel der Grundstücksbreite für Durchblicke in den hinteren Grundstücksteil frei gehalten werden.

„Es ist der große Verdienst von Klaus Suess, mit einem enormen zeitlichen Aufwand und großem Engagement nicht nur die Strukturanalyse Gräfelfings betrieben, sondern auch an der Umsetzung der Gartenstadtidee mitgewirkt zu haben. Er gilt zu Recht als einer der Väter des Gräfelfinger Baurechts“, meinte von Welck. „Für dieses überragende vorbildliche und beharrliche Engagement ernennt Sie die IGG zum Ehrenmitglied.“