Prägende Baumriesen
IGG vergibt vierten Gartenstadtpreis zum Thema "Ortsbildende Bäume"
Nach den schönsten Vorgärten, den gelungensten Einfriedungen und ideenreichen Anbauten an Bestandsgebäude suchte die Interessengemeinschaft Gartenstadt Gräfelfing e.V. (IGG) in diesem Jahr den schönsten und größten Baum für den zu vergebenden Gartenstadtpreis. „Bäume prägen wesentlich den Charakter unserer Gartenstadt“, erklärte dazu IGG-Vorsitzender Nicolaus von Welck. „Sie sind ästhetisch wertvoll, sind Schattenspender und Sauerstofflieferant.“ Je mehr und je größere Bäume der Ort habe, desto mehr werde für den Klimaschutz und für die angenehme Ortsatmosphäre getan. Dabei sei es aufwändig und kostenintensiv, derart große Bäume zu pflegen, würdigte von Welck.
Die prämierten Bäume sollten dabei nicht nur groß und stattlich, sondern vor allem auch ortsbildprägend sein. „Große Bäume bestimmen oft unser Straßenbild, auch wenn sie in Privatgärten stehen. Sind sie weg, fällt es sehr schmerzhaft auf“, meinte auch Bürgermeisterin Uta Wüst bei der Preisverleihung im Bürgerhaus. Mit der Preisverleihung wolle die IGG das öffentliche Interesse auf diese wichtigen Fixpunkte des Gemeindebilds legen. Wüst hatte den Preis vor vier Jahren initiiert und freute sich über die große Anteilnahme bei der diesjährigen Ausschreibung und Preisverleihung.
Baumpflege fürs Allgemeinwohl
Die Jury mit von Welck und Mathias Pollok von der IGG sowie den Landschaftsarchitektinnen Ulrike Tuchnitz und Ursula Fiesel bestimmten acht Preisträger aus den Einsendungen, die sich nun über den Preis, je ein emailliertes Schild für den Gartenzaun, freuen konnten. „Bei dem alten Baumbestand in der Gemeinde konnten wir aus dem Vollen schöpfen“, so Tuchnitz bei der Verleihung. Ihr Hauptaugenmerk habe auf Laubbäumen und auf der Gesamtsituation des Umfelds gelegen. "Denn was nützt dem Straßenbild ein schöner Baum, wenn er hinter einer hohen Thujenhecke versteckt ist?"
Unter den preiswürdigen Bäumen war auch eine junge, erst im April gepflanzte Blutbuche, die an Stelle einer käferbefallenen Fichte nachgepflanzt wurde. „Wir haben das schmale Zeitfenster zwischen Fällzeit und Pflanzzeit nutzen können und unseren neuen Baum regelmäßig gegossen“, so die geehrte Familie Späth aus Lochham. „Es ist immer ein Risiko, einen schon großen Baum zu pflanzen. Aber wir wollten eben schon zu Lebzeiten viel Freude an einem großen und schönen Baum haben.“ Ebenfalls für preiswürdig hielt die Jury den Baumhain in der Ruffiniallee mit Linde, Eiche und Ahorn, die riesige Blutbuche in der Wendelsteinstraße, deren Besitzer die Garagenzufahrt „baumwurzelgerecht“ pflasterten, oder die Riesenbuche an der Ecke Merowinger-/Aribostraße. „Allen Besitzern liegt das Allgemeinwohl am Herzen. Sie scheuen keine Kosten und Mühen, um die Bäume zu erhalten“, so Tuchnitz. „Das ist hoch zu würdigen.“
Copyright: Wochenanzeiger Medien GmbH