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Jeder kann politisch aktiv werden

Projekt „mein westend" geht in die zweite Runde

„Falls du glaubst, dass du zu klein bist, um etwas zu bewirken, dann versuche mal zu schlafen, wenn ein Moskito im Zimmer ist." Entsprechend diesem Zitat des Dalai Lama will die Initiative „mein westend - Was mich bewegt" Bürgerinnen und Bürger dazu ermutigen, persönliche Anliegen, die auch öffentlich von Belang sind, adäquat zu äußern und zu vertreten.

Parteineutral zeigt das Initiatorenteam von „Bündnis Bezahlbares Wohnen" (Maximilian Heisler), dem Regionalen Netzwerke für Soziale Arbeit (REGSAM) und dem Alten- und Servicezentrum (ASZ) Westend allen Interessenten diverse Möglichkeiten auf zur aktiven Beteiligung und Mitgestaltung. Die Teilnehmer im ASZ (Tulbeckstr. 31) lernen bei den insgesamt acht Treffen nicht nur, ihre Ideen konkret zu formulieren. Klar wird auch, in welcher Form sowie an welcher Stelle es aussichtsreich erscheint, entsprechende Anliegen vorzubringen. Hilfreich ist dabei die Kooperation mit Vertretern des Bezirksausschusses (BA) 8 Schwanthalerhöhe, welche die Veranstaltungen mit Expertenwissen und mit einem Zuschuss des BA unterstützten.

Engagement zeigt Wirkung

Sich engagieren und auch bei Politikern Gehör finden, wollte Frau Habermann, die bereits in diesem Jahr am Pilotprojekt „mein westend" teilgenommen hatte. Das sei ihr gelungen, bestätigte sie. Eine weitere Teilnehmerin, die am Gollierplatz wohnt, hatte bei der Bürgerversammlung der Schwanthalerhöhe im Juni 2014 sogar einen Antrag gestellt. Wie die Abläufe organisiert sind, wo man die notwendigen Formulare erhält und welche Kriterien ein Antrag erfüllen sollte, um möglichst auch bei der Abstimmung erfolgreich zu sein, hatte die Frau bei den Treffen der Gruppe „mein westend" gelernt. Für mehr Sauberkeit hatte sie plädiert, ihr Antrag war mit überwiegender Mehrheit angenommen worden.

Inzwischen zeigt ihr Antrag Wirkung! Denn am Gollierplatz soll der Grünbereich im kommenden Sommer probeweise täglich statt wie bisher dreimal wöchentlich gereinigt werden. Die Büsche werden kräftig gestutzt, damit sie weniger dazu einladen, dort menschliche Notdurft zu verrichten. Und am Zaun beim Spielplatz sollen zusätzliche Schilder darauf hinweisen, dass Rauchen und Alkoholkonsum dort nicht gestattet sind. Dass Hunde auf dem Spielplatz nichts zu suchen haben, sollte durch die markanten Hinweise ohnehin klar sein.

Die Tür steht für alle offen

„Offen steht die Teilnahme an der Initiative ‚mein westend' allen Bürgerinnen und Bürgern der Schwanthalerhöhe, ganz gleich, welchen Alters, Geschlechts oder Religionszugehörigkeit", betont Melanie Ritter, Leiterin des ASZ Westend: „Lediglich Interessen, die gegen das Grundgesetz verstoßen, wird keine Plattform gestellt!"

Insgesamt 33 Frauen und Männer aus dem Stadtbezirk hatten teilgenommen bei „mein westend", das in diesem Jahr erstmals als Pilotprojekt stattfand. Zwar war jeder mit einem ganz persönlichen Anliegen gekommen; jedoch stellte sich bald heraus, dass sich einige der Ansinnen ähnlich waren und überschnitten, so dass sich mitunter Arbeitsgruppen bildeten. Neben gängiger Themen wie die Müllproblematik an öffentlichen Plätzen, dem Wunsch nach einem Bürgerhaus, der Suche nach weiteren Arealen für Bepflanzungen oder die Einrichtung von Tempo-30-Zonen wurde auch über Möglichkeiten zum Ausbau von Selbstversorgungssystemen (etwa einer Tauschbörse und vermehrtem Eigenanbau von Obst/Gemüse) diskutiert, auch darüber, wie sich Nachbarschaftshilfe verstärken oder ehrenamtliches Engagement von Senioren fördern lässt.

Weitere Informationen erhalten Interessenten nach Anfrage per Mail unter info@mein-westend.de vom Moderatorenteam.


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