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Ingrid Pfaue wieder dabei

Sinaida Kumpf verlässt BA aus beruflichen Gründen

Ingrid Pfaue wurde als Nachrückerin in die SPD-Fraktion vereidigt. (Bild: pi)

Eigentlich wollte sie etwas kürzer treten und nicht mehr so viele Termine absolvieren, aber wenn Not am Mann bzw. der Frau ist, lässt sie sich nicht zweimal bitten. In der jüngsten Sitzung des Bezirksausschusses (BA) 8 Schwanthalerhöhe wurde Ingrid Pfaue als Nachrückerin in die SPD-Fraktion vereidigt. Zwölf Jahre lang hatte sie dem Gremium bereits angehört, bis zur letzten Wahl 2014. Als Seniorenbeirätin ist Pfaue, Jahrgang 1935, auch immer noch aktiv. Im BA löst sie die bisherige Fraktionsvorsitzende Sinaida Kumpf ab, die ihre politischen Ehrenämter aus beruflichen Gründen abgegeben hat. Den Fraktionsvorsitz hat Willy Mundigl übernommen. Er macht kein Geheimis daraus, dass noch ein weiterer Wechsel ansteht: Auch Andreas Lotte werde seinen Sitz im Bezirksausschuss abgeben, weil die Termine mit seinen Verpflichtungen als Landtagsabgeordneter kollidieren.

Gefahr auf dem Schulweg

Von gefährlichen Schulwegsituationen beim Überqueren der Geroltstraße auf Höhe der Gollierstraße berichtete eine Bürgerin, die sich um ihre sechsjährige Tochter sorgt. Ein siebenjähriger Schüler sei im Mai beinahe überfahren worden, woraufhin dessen Mutter schon über 160 Unterschriften für einen Zebrastreifen und/oder einen Schulweghelfer gesammelt habe. "Aus allen Richtungen kommen Autos, manche stehen im Halteverbot, andere wollen in irgend eine Richtung weiter, auch Radfahrer kommen aus beiden Richtungen - die Kinder wissen nicht, wann sie gehen können", schilderte die Mutter das Problem. Da die Geroltstraße so schmal ist, dass der Gegenverkehr warten muss, stehen oft Autos in der Kreuzung, die bei der nächsten Lücke Vollgas geben, um an der Reihe zu sein. Dieses Problem ließe sich mit einer Einbahnregelung auf dem kurzen Abschnitt bis zur Tulbeckstraße lösen, schlug Thomas Hofstätter (CSU) vor. Große Hoffnung auf einen Zebrastreifen machten die BA-Mitglieder der Bürgerin nicht, die Voraussetzungen dafür seien ihrer Erfahrung nach nicht gegeben. Aber Vorsitzende Sibylle Stöhr (Grüne) sicherte zu, dass eine Kombination der Möglichkeiten (Einbahnstraße, Schulweghelfer) geprüft werde.

Bibliothekszeiten

Abends bis 20 Uhr oder auch mal am Samstag in die Stadtbibliothek Westend gehen können: Diesen Wunsch hatte eine Anwohnerin bei der Bürgerversammlung vorgebracht. Das städtische Kulturreferat soll nun die Möglichkeiten prüfen und einen Vorschlag machen. Thomas Hofstätter erinnerte daran, dass es im Jahr 2000 eine Diskussion darüber gegeben hatte, ob die Stadtteilbibliothek überhaupt erhalten werden könne oder wegen der Personalkosten geschlossen werden müsse. "Es ist ein heißes Eisen, wir sollten da aufpassen was Forderungen anbelangt", mahnte er. Anja Kaiser (Grüne) entgegnete, das sei eine Zeit des Kahlschlags gewesen. In einem gewissen Rahmen könne man erweiterte Öffnungszeiten heute schon fordern, schließlich gehe es dabei um eine Bildungsmaßnahme. Brigitte Hecht (CSU) schlug vor, am Samstag zu öffnen, dafür am Montag zu schließen.

Kasse leer

Viele unterstützenswerte Projekte wurden bedacht, und so kam es, dass der Bezirksausschuss sein Jahresbudget bereits im Juni aufgebraucht hat. Davon solle sich aber niemand abhalten lassen, dennoch Zuschüsse zu beantragen, meinte Finanzausschussvorsitzende Sarah Seeßlen (Grüne): Es sei noch Budget aus den Vorjahren da. Aktuell genehmigte der BA 5000 Euro Zuschuss für die Kunst- und Kulturtage "Westend hat ein Gesicht" (Druckkosten und Plakatierung), 1000 Euro für den Tag der offenen Tür der Westendstudios im Oktober, 1500 Euro für die 100-Jahr-Feier des Kleingartenvereins München SW 12 e.V. sowie 2000 Euro für die Aktion "Spiel mich" des Isarlust e.V., wobei das im öffentlichen Raum aufgestellte Klavier, das jedermann zum Bespielen einlädt, wieder an derselben Stelle aufgestellt werden soll wie im vorigen Jahr.

Bürgertreff / Stadtteilzentrum

Einen Bürgerantrag auf einen zentralen Treffpunkt im Stadtviertel mit Cafébetrieb und personeller Ausstattung hat der Bezirksausschuss unterstützt und an die Stadtverwaltung weitergeleitet. Die solle prüfen, ob sich so etwas beim XXXLutz-Umbau auf der Theresienhöhe oder beim Neubau des Kreisjugendrings in der Westendstraße/ Schrenkstraße realisieren lasse. Das Direktorium hat dem BA nun geantwortet, dass das Kulturreferat bereits zwei Stadtteilkultureinrichtungen unterstütze, die den Zweck des geforderten Bürgertreffs erfüllen: den Kulturkeller (Westendstraße 76) und den Kulturladen (Ligsalzstraße 44). Beide Einrichtungen bieten bürgerschaftlich Engagierten zahlreiche Mitwirkungsmöglichkeiten sowie Räume an. Auch mit dem Zwischennutzungsprojekt "Kösk" in der Schrenkstraße seien weitere Räume vorhanden und müssten von den Aktiven nur bespielt werden. "Ich würde die Idee nicht so schnell ad acta legen", meinte Kulturausschussvorsitzender Daniel Günthör (Grüne). Auch BA-Vorsitzende Sibylle Stöhr meinte, "Wir bleiben weiter dran." Thomas Hofstätter schlug vor, schon einmal die Feuerwache im Auge zu behalten, denn mittelfristig solle die Feuerwehr umziehen und es handle sich dabei um ein städtisches Gebäude.


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