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Bewerben und umworben werden

Berufsfindungstag an der Carl-von-Linde-Realschule

Über 60 Unternehmen, Schulen und Institutionen hatten in der vergangenen Woche einmal mehr Gelegenheit, ihre Infostände und Demomaterialien in der Aula der Carl-von-Linde-Realschule (CLR) in der Ridlerstraße aufzubauen. Sie alle waren zum inzwischen schon traditionellen Berufsfindungstag eingeladen, der bereits seit 2004 einmal jährlich im Frühjahr stattfindet, und warben unter den Schülern um vielversprechende Nachwuchskräfte. Genau wie auf einer großen Messe konnten die Schüler auch hier von Stand zu Stand gehen und sich über die jeweiligen Berufsbilder, Ausbildungsmöglichkeiten oder auch Inhalte von Lehrplänen an Berufsfachschulen und anderen Weiterbildungsinstitutionen informieren. Mit so genannten Berufserkundungsbögen interviewten sie die Stellvertreter der Firmen und Schulen und fragten beispielsweise nach der Länge der Ausbildung oder nach typischen Tätigkeiten des Berufs. Die Bögen werden dann in den nächsten Monaten im Rahmen des Unterrichts im Fach Betriebswirtschaft/Recht ausgewertet.

„Rohstoff der Zukunft“

Eine der weitesten Anreisen an diesem Tag hatte mit Sicherheit das Holztechnikum Kuchl aus der Nähe von Salzburg in Österreich. Das Schulzentrum mit angeschlossenem Internat bietet private Fachausbildungen für holzverarbeitende Berufe an, beispielsweise Holzwirtschaft und Sägetechnik. „Holz ist ein Rohstoff der Zukunft, der spannende Berufsmöglichkeiten bietet“, sagten Gudrun Stickler und Maricu Spindler vom Holztechnikum. Direkt aus der Nachbarschaft zum Berufsfindungstag kam dagegen die Firma Elektro Graser, die ihren Sitz im Gewerbehof Westend hat. „Wir nehmen in diesem Jahr bereits zum dritten Mal am Berufsfindungstag teil. Eine gute Ausbildung anzubieten gehört mit zu unserer Philosophie“, sagte Inhaber Klaus Graser. Das Berufsfeld der Elektrotechnik biete nach wie vor viele Chancen und ein sehr abwechslungsreiches Berufsfeld. „Neben einem Realschulabschluss und einem guten technischen Verständnis sollte man aber auf jeden Fall auch ein gewisses Maß an Offenheit mitbringen und wissen, wie man mit Menschen umgeht“, so Graser.

Trend zur Schule

Neben Unternehmen und Betrieben stellten sich in diesem Jahr auf dem Berufsfindungstag auch auffallend viele Schulen und Weiterbildungsinstitutionen den Schülern vor. „Wir haben schon viele Bewerber, aber wir suchen uns sehr genau aus, wen wir haben wollen. Für den Beruf brauchen wir die besten Fachkräfte“, so etwa Rainer Griek von der Städtischen Berufsfachschule für Kinderpflege. „Wir erklären den Schülern, was sie bei uns lernen und welche Einsatzmöglichkeiten und Aufstiegschancen mit dem Beruf verbunden sind“, berichtete Johanna Meier von der Städtischen Berufsfachschule für Ernährung und Versorgung. „Bei uns sollten die Bewerber neben der mittleren Reife auch ein Interesse an fremden Kulturen und Sprachen mitbringen“, so Marco Scharf vom Sprachen & Dolmetscher Institut München (SDI).

„Es gibt tatsächlich einen Trend dazu, nach der Mittleren Reife weiter auf die Schule zu gehen“, so Maria Asenbeck-Falkenstein, Schulleiterin der Carl-von-Linde-Realschule. Rund 50 Prozent der Schüler würden auf die Fachoberschule oder auf Berufsfachschulen gehen. Gut genutzt werde aber auch die Möglichkeit der dualen Ausbildung. Als einen Grund dafür sieht Asenbeck-Falkenstein, dass sich die Realschüler zunehmend auch in einer Konkurrenzsituation zu den Abiturienten wahrnehmen: „Die Schülerinnen und Schüler streben eine zusätzliche Qualifizierung an, um im Wettbewerb mit den Gymnasiasten bestehen zu können.“


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