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Unverändert, aber neu

Beliebter Pavillon bleibt als Treffpunkt erhalten

Im neuen Glanz und herausgeputzt: So soll das neue Karee Kustermann mitte 2018 aussehen. (Bild: Larass Architekten)

"Unser Ergebnis wird alle begeistern!" Dirk Grieß ist überzeugt, dass den Bürgern gefallen wird, was aus dem Kustermann-Pavillon wird. Er ist kaufmännischer Leiter der Merkur Bauträger GmbH und stellte jetzt das neue Baukonzept für das Karee Kustermann an der Ecke Wolfratshauser Straße / Franz-Hals-Straße in Solln vor. Trotzdem: "Es war ein harter Weg, der nicht immer einfach war", gibt er zu. Die aktuellen Baupläne des ehemaligen Traditionscafés Kustermann zeigen, dass der Rundbau des Café-Pavillons dem Stadtteil erhalten bleibt. "Das Pavilloncafé wird saniert und die Fassade bleibt nahezu unverändert", verkündete der zuständige Architekt Stefan Larass. Damit solle auch auf die Wünsche der Anwohner eingegangen werden und ein weiteres "Erinnerungsstück des Stadtteils" erhalten bleiben.

Villenstadt mit "schönem Wohnungsmix"

Außerdem werden neue Wohnungen am Pavillon gebaut. Die insgesamt 15 Wohneinheiten sollen neben Familien und Zweizimmerwohnungen auch -– ganz im Sollner Stil – vier luxuriösere Penthousewohnungen enthalten. Der Innenhof des Gebäudekomplexes soll zusätzlich begrünt werden und den Charakter einer Garten- und Villenstadt aufweisen. "Einen schönen Wohnungsmix", nennt Miriam Schnitzke, Gesellschafterin des Münchner Immobilienunternehmens Duken und v. Wagenheim, diese Auswahl.

Neues, altes Café

Zudem bleibt die Gewerbefläche und insgesamt drei Betreiber werden einziehen. Das neue Café soll mit 39 Sitzplätzen und ein Freisitzbereich sowohl im neuen Glanz erstrahlen, als auch einen Hauch von Nostalgie zurückbringen. Dabei ist es allen Beteiligten besonders wichtig, dass der Stadtteil quasi "reanimiert" wird. Das neue Café, als neues, altes Sollner Wahrzeichen, solle dazu dienen, dass der Platz wieder "belebt" wird, so Karl Pauli vom Bezirksausschuss 19 (BA 19). Er war, ähnlich wie alle Beteiligten, begeistert vom Entwurf des Architekten Larass: "Wir haben kaum belebte Plätze. Nun kann der Platz wie zuvor mit Leben gefüllt werden. Dafür hat man die Grundlage geschaffen." Die zusätzlichen Nahversorgungseinrichtungen auf der Gewerbefläche sollen laut Grieß zudem einen neuen attraktiven Treffpunkt mit Marktcharakter bieten.

"Das ist mit das Schönste"

Auch der BA hat in seiner letzten Sitzung dem Vorhaben zugestimmt. BA-Mitglied Claudia Küng meinte: "Die Pläne zu dem Areal sind ein gutes Beispiel dafür, was wir erreichen können." Der Unterausschuss Bau und Planung des BA habe im persönlichen Gespräch mit dem Architekten einen guten Überblick erhalten und sei zügig mit dem Konzept einverstanden gewesen. "Das ist mit das Schönste, das ich in meiner BA-Tätigkeit gesehen habe", bestätigt Küng. Das Ganze sei eine tolle Geschichte geworden. Ebenso sehr freute sich Stadtrat Michael Kuffer, dass mit dem Pavillon ein Markenzeichen erhalten bleibe. Er betonte dabei auch, dass es nicht nur für das Stadtviertel, sondern auch für die Stadt München von großem Wert sei.

Prüfung der Denkmalwürdigkeit

Zur Geschichte: 1951 wurde der Pavillon nach Plänen von Ludwig Reiber gebaut - dem Vater von Carolin Reiber. Eigentlich sollte es nur eine Übergangslöung sein. Es war lediglich für zehn Jahre genehmigt. Geblieben ist es aber nahezu unverändert bis zum heutigen Tag. Ende April 2016 schloss das Café Kustermann dann seine Pforten. Als der Prachtvertrag auslief und keine Vertragsverlängerung mit der Erbengemeinschaft möglich war, fürchtete der BA den Abriss des Gebäudes. In einem Dringlichkeitsantrag forderte die SPD deshalb, die Denkmalwürdigkeit des Pavillons prüfen zu lassen."Der Pavillon mit seinem geschwungenen Vordach stellt ein elegantes Zeugnis der Architektur der 50er Jahre dar", heißt es in der Antragsbegründung. Auch die soziale Komponente spielte bei der Antragstellung eine Rolle, da das Café bei Jung und Alt besonders beliebt war.

Baubeginn im Sommer

Die Zuständigen haben den Bauantrag eingereicht. "Die Arbeiten an den Grundrissen haben begonnen", bestätigt Schnitzke. Sie hofft, dass der Baustart in diesem Sommer möglich ist. Und dann soll es zügig voran gehen. Mit den Worten von Dirk Grieß: "Mitte 2018 können wir alle staunen."


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